Hallo liebe Freude der Katzenhilfe
Das Jahr 2020 war auch für uns ein Jahr mit Höhen und Tiefen.
Nicht nur "Corona" hat uns beschäftig. Es gab einige
Veränderungen bei unseren Mitarbeitern und es musste einiges
organisiert und umstrukturiert werden. Nun sind wir wieder auf
dem laufenden und startklar für 2021.
Untätig waren wir trotz allem nicht. Wir haben letztes Jahr
immerhin 33 Katzen in ein neues Zuhause vermitteln können.
Einige Fundkätzchen konnten an den Besitzer zurückgeführt
werden. Leider waren auch verstorbene darunter. Wir werden immer
wieder gerufen um überfahrene Katzen zu bergen und versuchen,
sofern diese gechipt oder tätowiert sind, die Besitzer ausfindig
zu machen. Dies zeigt immer wieder, wie wichtig es ist, unsere
vierbeinigen Begleiter chipen und auch registrieren zu lassen.
Folgend wollen wir Euch über einige unserer Pfleglinge
berichten, um Euch einen kleinen Einblick zu geben, was letztes
Jahr so los war. Wir fangen mit Charly an über den wir ja schon
des Öfteren berichtet hatten.
Charly:
Wie Sie sich bestimmt erinnern hatte sich der süße Kater
aufgrund einer Verdickung in seinem Bäuchlein bereits zwei
großen Operationen unterziehen müssen, leider kam noch eine
hinzu, weil sowohl die Blase als auch der Darm vorgefallen waren
(das Gewebe hat durch die vielen Eingriffe seine Elastizität
verloren und wurde porös). Von dieser HOFFENTLICH letzten OP
erholt er sich derzeit. Seine Geduld ist auf eine harte Probe
gestellt worden, da er in einem Käfig ruhiggestellt werden und
einen Trichter tragen muss. Bitte drücken Sie dem zärtlichen
Katerchen und seiner Familie die Daumen, dass er von nun an ein
beschwerdefreies Leben genießen kann. Um die hohen Rechnungen
begleichen zu können unterstützen wir seine Familie. Wir freuen
uns über jeden Euro, den Sie für den Süßen spenden und sagen
schonmal DANKE!
Lyna, oder Ömi,
wie sie liebevoll genannt wird lebt auf einer unserer
Pflegestellen und hat dort ein Dauerplätzchen gefunden. Sie ist
stolze 19 Jähre alt und benötigt Medikamente für ihre
Schilddrüse. Ihr geht es prima und sie hat ihre Pflegemama
bestens im Griff, diese erfüllt ihre mit Vehemenz vorgetragenen
Wünsche prompt. Selbstverständlich schläft die kleine Schönheit
immer bei der Mama im Bett und zeigt ihren vierbeinigen
Mitbewohnern, dass sie das Sagen hat – wackelige Beinchen hin
oder her.
Wir alle hoffen, dass sie noch recht lange unter
uns bleibt.
Leo:
War ein scheuer 10 Jahre alter Kater, der ein wunderbares
Zuhause gefunden hat. Bereits nach kurzer Zeit ist er zum
absoluten Schmuser mutiert. Er reibt sein Köpfchen
hingebungsvoll an seinen Menschen dabei schnurrt er wie eine
Nähmaschine. Trotz, dass er ein paar Jährchen auf dem Buckel
hatte und etwas schüchtern war, ist es uns gelungen die
richtigen Menschen für ihn zu finden. Nun stromert er im Schnee
durch den Garten und ist der Liebling aller.
Freddy:

Für unseren Freddy, der aufgrund seiner
Zähnchen viel speichelt suchen wir Paten die ihn finanziell
unterstützen. Er hat sich auf der Pflegestelle prima eingelebt
und liebt das Kuscheln mit seiner Pflegemama sehr. Auch an seine
WG-ler hat er sich gewöhnt und kommt mit ihnen klar.
Mehrere Fangaktionen und Kastrationen konnten wir 2020
durchführen und haben trächtige Kätzinnen zum Entbinden in
unseren Pflegestellen aufgenommen, und sie hernach vermittelt.
Eine sich unkontrolliert vermehrende Population von Katzen
sollte dringend kastriert werden, leider fehlen uns hierfür im
Moment die finanziellen Mittel.
Auch hier würden wir uns über
Spenden freuen um den Kätzchen ein elendes Leben als Streuner zu
ersparen.
Wollen / können Sie Katzen ehrenamtlich helfen?
Wir
suchen stets Pflegestellen / Dauerpflegestellen um eine oder
mehrere Katze(n) aufnehmen zu können. Wenn Sie also ein Zimmer
frei haben und uns tatkräftig unterstützen wollen, freuen wir
uns Sie in unserem Team begrüßen zu dürfen.
Es wäre schön Sie an unserer Seite zu haben! Danke von uns
allen.
Herzliche Grüße
Ihr Team der Katzenhilfe NfP Freudenstadt
Das Jahr 2020 der Katzenhilfe
Trächtige Kätzinnen, kleine Familien, herrenlose Kater und
auch in Not geratene Igel fanden Unterschlupf in unseren
Pflegestellen. Großartige Menschen, die ihre Freizeit opfern um
zu helfen, fingen die Samtpfoten ein um sie medizinisch
durchchecken und gegebenenfalls behandeln zu lassen, sie gesund
zu pflegen, ihre Babies auf die Welt zu bringen, sie zu
vermitteln oder in unserem betreuten Wohnen aufzunehmen.
Zum
Glück konnten die meisten ein wunderbares Zuhause finden wo sie
nie wieder Hunger, Schmerzen und / oder Kälte ertragen müssen,
sondern in menschlicher Obhut ein sorgenfreies Katzenleben
genießen dürfen. Selbst unabhängige Kater, die als Streuner
durch die Gegend gezogen sind, fanden ihre Familien. Dies ist
der Liebe und Geduld unserer Pflegestellen zu verdanken und
Ihnen, die Sie unsere Arbeit unterstützen und dies ermöglichen.
So ein Streunerchen war unser Milo. Der schöne Rote war ein
unabhängiges aber auch einsames Leben auf der Straße gewöhnt.
Leider vertrug er sich nicht mit anderen auf der Pflegestelle
lebenden Katzen und musste separiert werden. Diese Situation
mussten wir rasch auflösen und haben dem kleinen Ungebärdigen
ein schönes Plätzchen mit Freigang verschaffen können. Dort hat
er sich bestens eingelebt, genießt es seine Zweibeiner für sich
zu haben, und legt sich auch nicht mit dem Nachbarskater an.
Naja, ab und an muss er etwas fauchen und dazu jaulen um dem
ungebetenen Gast zu zeigen, dass mit ihm nicht gut Kirschenessen
wäre. Zum Glück bleibt es bei diesen verbalen Drohungen.
Leider gehört es auch dazu, zu verunfallten Tieren gerufen zu
werden und diese dann ihren Besitzern zu übergeben, so sie ein
Zuhause haben, sie zum Tierarzt zu bringen und sie gesund zu
pflegen, oder sie zu bestatten, wenn ein Streunerchen verstorben
ist. Jedes dem Verkehr zum Opfer gefallenen Kätzchen bricht
einem das Herz und man braucht Zeit um sich zu sammeln. Dies
gilt natürlich auch für Dauerpflegegäste, die über die
Regenbogenbrücke gehen. Ein Tier zu verlieren wird nie zur
Routine.
Ein,
wie ich meine, sehr bewegendes Schicksal hat unser Charly
erdulden müssen. Lassen Sie mich von ihm ausführlich berichten:
Der sanfte Kater wurde schwerverletzt bei einem unserer
Tierärzte abgegeben und da sich kein Besitzer meldete, haben wir
nicht nur die Behandlungskosten übernommen, sondern dem
charmanten Dreibein (er hat einen Vorderlauf verloren) auch in
einer Pflegestelle untergebracht (wir berichteten 2019 kurz über
ihn). Dort zeigte sich schnell, dass Charly nicht nur Zwei-
sondern auch Vierbeiner um die Pfote wickelt. Er hat
hingebungsvoll mit allen, die es zugelassen haben, gekuschelt.
So war uns schnell klar, dass der quirlige Geselle ein eigenes
Zuhause finden muss. Rasch war dies gefunden, denn er ist nicht
nur sehr zärtlich sondern auch ein Bild von einem Kater. Beim
Streicheln wurden Verdickungen in seinem Bäuchlein ertastet. Uns
blieb allen das Herz stehen! Wo er durch einen Unfall schon ein
Pfötchen verloren hatte, durfte es nicht sein, dass er mit nur 3
Jahren an einer bösartigen Geschichte sterben sollte. Eingehende
Diagnostik und eine große Operation konnten ihm helfen und es
stellte sich heraus, dass es nur Verwachsungen waren. Welch eine
Erleichterung! Dass wir seine neue Familie nicht auf den hohen
Kosten sitzenlassen würden, war selbstredend. Leider muss er
sich erneut einer Operation unterziehen, da ein Netz zur
Stabilisierung eingesetzt werden muss. Bitte drücken Sie dem
kleinen Schatz die Daumen für ein Happy-End!
Wir wünschen dem Schmusebärchen, seiner menschlichen und
tierischen Familie alles erdenklich Gute, vor allem aber ein
gesundes und langes Leben.
Herzallerliebst
sind auch unsere Dauerpflegekätzchen, diese möchte ich Ihnen
auch kurz vorstellen:
- Madita und Maggy sind zwei wunderschöne Ladies im besten
Alter, das heißt rund 10 Jahre alt. Da sie sehr scheu und keine
Kitten mehr sind, werden sie übersehen. Es gibt kaum Menschen,
die schüchternen und älteren Kätzchen ein Zuhause geben. Die
meisten wollen eine Schmusekatze, die am besten sofort auf den
Schoß springt.

- Freddy ist schätzungsweise 8 Jahre alt und betrachtet uns
Zweibeiner mit Skepsis. Wir nehmen an, dass er wohl ein Zuhause
gehabt hat, aber unkastriert durch die Lande gezogen ist und
dadurch schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat. Von
seiner Pflegemama lässt der clevere Kater sich durchaus anfassen
und genießt dies auch. Es wäre schön für ihn eine Familie zu
finden, wo er Einzelprinz sein darf.
Dies alles wäre ohne SIE nicht machbar, und wir danken Ihnen
in Namen der Fellchen für Ihre treue Unterstützung. Bitte
reichen Sie uns auch weiterhin Ihre Hand und bleiben Sie an der
Seite derer die Ihre Fürsorge brauchen.
Herzlichen Dank!
Ihr Team der Katzenhilfe NfP Freudenstadt
Katzenhilfe – Bericht November 2019
Nach außen ist es still geworden in der Katzenhilfe – doch im
Hintergrund spielen sich sehr viele Schicksale ab, die im Bezug
auf die Notsituationen absoluten Vorrang haben. Hier gibt es
kein Warten, hier ist sofortiger Handlungsbedarf vonnöten.
Auch in diesem Jahr hat es uns wieder volle Breitseite erwischt
und unsere großartigen Mitstreiter und die Pflegestellen haben
reichlich zu tun. So konnten wir auch nicht zwischendurch
berichten, denn ein Problem ging nahtlos in das andere über und
eine aktuelle Berichterstattung war dadurch nicht gewährleistet.
Was sich viele nicht vorstellen können ist, dass man im
„Katzen“-Tierschutz nicht viel Zeit hat lange zu überlegen und
zu planen. Die Probleme müssen sofort angefasst werden und das
tun wir – und das schon seit einigen Jahrzehnten. Leider gibt es
immer wieder zu wenig Helfer für Aktionen, die zwei- manchmal
sogar dreigleisig laufen. Da heißt es „Ärmel hochkrempeln“,
nicht lange Reden halten – sondern HANDELN. Wichtig ist der
Zusammenhalt im Team, die sofortige Hilfe und das Umsetzen der
an uns herangetragenen Notfälle, was in diesem kleinen Rahmen
überhaupt möglich ist. Einige unsere Pflegestellen sind in
diesem Jahr mit alten Katzen bestückt worden, die von ihren
Menschen einfach abgegeben wurden oder abgegeben werden mussten.
Wir haben sie abgefangen und jeder von uns trägt seinen Teil
dazu bei, dass diese oft eigenwilligen alten Persönlichkeiten
noch eine gute Lebensqualität erfahren dürfen. Eine Umstellung
ist für diese Oldie-Samtpfötchen immer mit viel Stress verbunden
und für die Pflegestellen oft nicht einfach, diese geprägten
Einzelkatzen ins Rudel zu integrieren.
Hinzu kommen die
Kastrationsaktionen, die sich nicht nur über den Tag hinziehen,
sondern die aufgestellten Fallen müssen auch in der Nacht
betreut werden. Alle Achtung, was unsere NOCH-Berufstätigen hier
für eine Arbeit leisten. An einigen der Einfangstellen tauchen
die Katzen erst bei Dunkelheit auf, so dass es wichtig ist,
zusätzlich einen Tierarzt an der Seite zu haben, der uns auch
außerhalb seiner Geschäftszeiten mit einer Kastration zur Seite
steht.
Derzeit läuft eine große Einfangaktion in unmittelbarer Nähe
von Freudenstadt an einer seit etlichen Jahren betreuten
Futterstelle, bei welcher wir im Jahr 2012 schon einmal 29 Tiere
innerhalb einer Woche mit Tag- und Nachtschicht dingfest machen
konnten. Sie wurden kastriert, die Kranken behandelt, die Zahmen
vermittelt, die Unzugänglichen wieder zur Futterstelle gebracht.
Anschließend stellten sich wieder Tiere ein – wo auch immer sie
hergekommen sein mögen – so dass das Elend von vorne begann.
Eine andere Tierschutz-Orga hatte damals die Aufsicht
übernommen, leider ist dies jedoch irgendwie im Sande verlaufen.
Nun sind wir wieder an der Reihe. Ein Mitarbeiter aus dem
Nachbarort hat das Drama mitbekommen und 2 Leute unserer
Katzenhilfe sind dabei, alle Tiere erst einmal wieder
einzufangen und zu schauen, was vermittelbar ist und was wieder
an die Futterstelle gebracht werden muss. Was uns besonders
berührt ist, dass einige schwerkranke Tiere dabei sind, die
dringend behandelt werden mussten/dh noch müssen. Teilweise sind
sie scheu, haben Stress. Eine der Kätzinnen ist wahrscheinlich
erblindet. Es wird nicht einfach sein, diese Tiere irgendwo zu
integrieren, doch wir geben die Hoffnung nicht auf. Es dauert
noch einige Zeit, bis wir die entsprechenden Diagnosen erfahren
und über den weiteren Verlauf berichten können.
In Bezug auf
diese Aktion werden wir wohl noch vor dem Jahresende 2019 mehr
wissen, sofern sie bis dahin ausgestanden ist. Wir arbeiten
daran und alle verfügbaren Helfer tragen ihren Teil dazu bei.
Haben Sie also bitte ein wenig Geduld mit uns. Durch den
Bekanntheitsgrad der Katzenhilfe in unserem Kreis werden wir
sehr oft in die Pflicht genommen. Es ist nicht leicht zu
entscheiden, wo Hilfe anfängt und wo sie aufhört. Es ist für uns
eine Gewissensfrage und war schon immer eine entsprechende
Einstellung zum Tierschutz – besonders zum Katzen-Tierschutz.
Am Herzen liegt uns, an dieser Stelle den zuverlässigen Helfern
einen besonderen Dank auszusprechen – es geht alles reibungslos
und Hand in Hand – es sind alles wunderbare Menschen, die sich
sofort bei Bedarf zur Verfügung stellen und meist auch gleich
abrufbereit sind. Das vereinfacht jede Aktivität.
In
Kurzform stellen wir Ihnen nun ein paar unserer besonderen
Sorgenfelle vor – es ist nur ein kleiner Auszug aus unserer
vielfältigen Arbeit.
LYNA ist 17 Jahre alt und eines unserer
Dauerpflegekinder. Sie wurde abgegeben, weil man sich nicht mehr
um sie kümmern konnte. Das süße Mädchen hat ein paar Zipperlein,
die die Pflegemama aber bestens im Griff hat.
Sie darf für
immer auf der Pflegestelle bleiben. Es wäre schön, wenn sie noch
weitere Paten findet.


MISS MARPLE, hat ihren Namen, weil sie mindestens genauso
pfiffig und umtriebig ist, wie ihre Namensgeberin. Bei einer
Fangaktion wurde sie (bereits wieder trächtig) samt ihren fünf
Kitten dingfest gemacht. Sie hat ihre Kätzchen in der Obhut der
Pflegestelle zur Welt gebracht und genießt es einen vollen Napf
vorzufinden. Von ihrer Pflegemama lässt sie sich streicheln.
Für Mutter und Kinder suchen wir ein liebevolles Zuhause.

COOKEY
und KETCHUP sind Geschwister, die am 05.06.2019 auf einer
unserer Pflegestellen geboren wurden. Cookey ist die ruhigere
von beiden. Ketchup, der kleine Junge, folgt seinem Pflegepapa
auf Schritt und Tritt. Sie sind kittentypisch aufgeweckt und
sehr verspielt.
Es wäre schön, wenn sie gemeinsam in ein
neues Zuhause umziehen könnten.
MISS ELLY zog trächtig bei uns ein, sie ist die Mutter von
Cookey und Ketchup. Sie ist ein zärtliche und geduldige
Katzenmama und hat ihre Kitten liebevoll aufgezogen. Als
Jungkatze hatte sie wohl beide Hinterläufe gebrochen, die
Knochen sind schief zusammengewachsen und dies sieht man ihrem
Gang an. Weder behindert sie dies noch hat sie Schmerzen.
Sie
ist ca 1,5 bis 2 Jahre alt, schmusig und mit Katzen in ihrem
Alter gut verträglich, älteren Tieren (Katzen) geht sie eher aus
dem Weg.
Für sie suchen wir ein Plätzchen mit Freigang.
CHARLY (ca 3 Jahre alt) unser anhängliches dreibeinges
Katerchen wurde bei unserem Tierarzt als verletztes Fundtier
abgegeben. Da kein Besitzer ausfindig gemacht werden konnte,
wurden die Kosten von uns übernommen. Selbstverständlich durfte
der rot / weiße Kater auf einer unserer Pflegestellen einziehen.
Dort hat sich der verschmuste kleine Kerl sofort gut eingelebt
und kuschelt liebevoll mit einem Hund. Er versteht sich mit
Zwei- und Vierbeinern prächtig.
MONA wurde eingefangen, als wir auf der Suche nach den Kitten
einer überfahrenen Mutterkatze waren. Sie war von dem harten
Leben auf der Straße unterernährt und sehr klein für ihr Alter
(wird auf ca. 2 / 3 Jahre geschätzt) aber bereits trächtig. Am
27.10.19 hat sie 3 Babys zur Welt gebracht. Ein getigertes mit
weißen Pfötchen (weiblich), ein schwarzes ebenfalls mit weißen
Pfötchen (männlich) und ein schwarz / weißes (männlich). Die
Geschlechtsangaben sind unter Vorbehalt.

MATS der kleine Racker ist Mona´s Sohn, er wurde im Juni
dieses Jahres geboren, er ist verspielt und sollte nicht alleine
vermittelt werden.

CLEO ist 15 Jahre alt und verbringt ihren Lebensabend als
Dauerpflegling bei uns. Die zauberhafte Omi hat immer wieder
Probleme mit den oberen Atemwegen und derzeit eine
Blasenentzündung. Sie befindet sich derzeit in tierärztlicher
Behandlung.
Für unsere Cleo wünschen wir uns einen weiteren
Paten.

BOBBY unser Fundkater, der an offenen Pfötchen litt,
entwickelt sich gesundheitlich gut, allerdings ist er recht
scheu. Somit bleibt er vorerst auf der Pflegestelle.
MAXI
ist 16 Jahre und lebt als Dauerpflegling auf einer unserer
Pflegestellen. Sie leidet unter anderem an Fell- und
Ohrenproblemen, doch leider lässt sie sich gar nicht gerne
versorgen und wehrt sich.
Sie und wir freuen uns über
weitere Paten.
TEDDY
hatte eine Augenoperation, die er sehr gut überstanden hat,
allerdings müssen alle seine Zähne entfernt werden. Sollte sich
jemand in ihn verlieben und die Behandlung fortführen wollen,
kann er sofort umziehen. Ansonsten bleibt er bei seiner
Pflegemama.

MAGGY tauchte in sehr schlechtem Zustand bei einer privaten
Futterstelle auf und man bat uns um Hilfe. Ihr schönes Fell war
komplett verfilzt und sie hat ein entzündetes Mäulchen (die
genaue Diagnose lautet: Plasmazelluläre Stomatitis).
Sie
trägt ein Tattoo, allerdings ist es kaum zu lesen. Auch wissen
wir nicht, ob dieses bei der Kastration gestochen wurde. Über
Hinweise freuen wir uns sehr.
Ihr Besitzer wird gesucht
während sie aufgepäppelt wird.
Eine Flut von Kitten wird aktuell gesucht und gesichert, so
dass die Pflegestellen zum Bersten voll sind. Oft werden alte
und / oder kranke Tiere zum Einschläfern bei unserem Tierarzt
abgegeben; dass wir uns ihrer annehmen, sie pflegen und ggfs.
vermitteln, ist selbstverständlich. Aufgrund alter und kranker
Tiere benötigen wir auch viel Spezialfutter, das erheblich
teurer als „normales“ ist.

Bevor manche Pflegekatze vermittelt werden kann, hat sie eine
lange Verweildauer in der Pflegestelle. Einige der eingefangenen
Katzen sind scheu und es ist ein langer Weg, bis sie Vertrauen
in den Menschen fassen. Manches Samtpfötchen bedarf einer
intensiven Pflege und benötigt die „besonderen Menschen“. Das
treibt natürlich die Kosten auch in die Höhe. Wir haben es uns
schon immer zur Aufgabe gemacht, für diese Tiere, ihren
Bedürfnissen nach, die entsprechenden Plätze zu suchen, das ist
mit viel Geduld verbunden. Darum freuen wir uns auch auf
Mithilfe von außen, das heißt über Menschen, die sich für uns
und unsere Arbeit stark machen und einsetzen.
Wir freuen uns Sie weiterhin an der Seite der Tiere und uns
zu haben, und bedanken uns sehr herzlich für Ihr Engagement.
Ihr Team der „Katzenhilfe“ bei der NfP eV - Freudenstadt
Schrebergartensiedlung – die zweite

Im Juli 2014 wurden wir zu einer Schrebergartensiedlung <klick>
in der Nähe von Freudenstadt gerufen. Ein älterer Mann versorgte
dort seit vielen Jahren verwilderte Katzen – aber dann waren es
einfach zu viele geworden. Vielleicht erinnert sich die oder der
eine oder andere von Ihnen noch an den „Fall“. Wir konnten
damals eine junge Mama, Ninja, mehrere ihrer Kleinen und einen
Kater, wahrscheinlich den Vater fast aller Katzenkinder in
dieser Schrebergartensiedlung, einfangen und kastrieren lassen.
Ninja war gerade mal circa 1,5 Jahre alt, hatte bereits zum
dritten Mal Junge und war am Ende ihrer Kräfte. Im April 2015
war sie dann soweit gepäppelt und zahm, dass sie vermittelt
werden konnte.
Und jetzt, vier Jahre später, kam wieder ein Hilferuf aus dem
Schrebergarten. Erneut waren dort Katzen ausgesetzt worden, und
der nette Mann war hoffnungslos überfordert mit dem Problem in
seinem Garten. Und auch diesmal fehlt es uns an Geld, an
Pflegestellen und an Mitarbeitern, um die noch fehlenden Katzen
einfangen und kastrieren zu lassen. Wir sprachen auch bei der
zuständigen Behörde vor, damit die Situation grundlegend
geändert werde - eine Stellungnahme steht noch aus.
Was
wir einfangen konnten: eine Mama (Leni) mit fünf Jungen, drei
scheue Jungkatzen, circa vier Monate alt, eine sechs Monate alte
Katze (Mia), die alle in unseren Pflegestellen einzogen. Eine
hochträchtige Katze (Kiwani) durfte in einer zweiten
Pflegestelle einziehen. Nach vier Tagen bekam sie bereits ihre
sechs Babys. Das sind wieder 17 neue Katzen, um die wir uns
kümmern. Welcher Aufwand dahinter steckt, können Sie in dem
Bericht „Innerhalb von 14 Tagen zogen 17 Katzen in unseren
diversen Pflegestellen ein“ nachlesen.
Wie gesagt, die, die wir eingefangen haben, sind längst nicht
alle Katzen dort in der Schrebergartensiedlung. Und natürlich
sind alle diese dort verbliebenen Katzen unkastriert, usw.,
usw., usw. Eine unendliche Geschichte.

Das Problem ist immer dasselbe: die Gemeinde, bzw. Behörden
wissen Bescheid, handeln aber nicht, denn sie haben ja einen
Vertrag mit dem Landkreis – das Tierheim des Landkreises ist
also zuständig. Das Tierheim aber ist voll bis unters Dach mit
Katzen, für Kastrationsaktionen fehlen Geld und Helfer. Wir
haben das Gefühl, wir sind die einzigen, die helfen – aber auch
wir haben nur begrenzt Mittel und Mitarbeiter. Bei der
bundesweiten Katzenschwemme im Jahr 2018 verliefen auch die
Vermittlungen mehr als schleppend. Tierschutzvereine bekommen
öffentliche Gelder – wir sind auf Spenden angewiesen. Und wir
können nur helfen, weil SIE, wie wir, nicht wegschauen, weil es
immer besonders liebe Menschen gibt, die uns unterstützen, damit
wir überhaupt in diesem Umfang tätig sein können. Dafür können
wir gar nicht oft und herzlichst genug „danke“ sagen!


Wir haben die diesjährige „Schrebergartenaktion“ zum Anlass
genommen, um bei diversen Gemeinden persönlich vorstellig zu
werden. Wir haben sie auf die Katzenschutzverordnung aufmerksam
gemacht, nach der jede Gemeinde selbst entscheiden kann –
könnte! –, dass sie eine Kastrations- und Registrierungspflicht
für Katzen einführt. Soweit wollte sich jedoch keine Gemeinde
aus dem Fenster lehnen, aber immerhin eine Veröffentlichung im
Gemeindeblatt konnte man sich vorstellen.
Eine aufgesuchte Gemeinde hat dies auch bereits umgesetzt. In
dem Artikel wird darauf verwiesen, dass jeder Katzenbesitzer,
der seine Katze oder seinen Kater nicht kastrieren lässt, dafür
verantwortlich ist, dass sich Katzen uferlos vermehren, dass die
Jungen oft getötet werden, dass verwilderte Katzen oft an
Krankheiten und Hunger leiden. Der Artikel entkräftet auch die
Befürchtung vieler Katzenbesitzer, dass sich ihre Katze oder ihr
Kater im Wesen verändern oder schlechtere Mäuse- oder
Rattenfänger sind. Das Gegenteil ist der Fall: nur eine satte
Katze hat die Geduld, stundenlang vor einem Mauseloch zu warten;
bei kastrierten Kätzinnen und Katern entfällt die
Geruchsbelästigung, kastrierte Tiere streunen nicht mehr so weit
und schleppen damit weniger Krankheiten ein. Ein Beispiel für
die positiven Veränderungen nach einer Kastration können Sie in
unserem Artikel „Zuhause gefunden“ vom Dezember 2018,
„Diego/Peterle“ nachlesen.

Dieser Artikel ist nicht die Maßnahme, die wir uns gewünscht
hätten – nein, nicht nur „gewünscht hätten“, sondern die
dringendst notwendig wäre und schon längst überfällig ist, aber
es ist zumindest ein Anfang. Nun können wir nur hoffen, dass
diesen Artikel möglichst viele lesen, und auf die Vernunft der
Katzenbesitzer setzen.
Das Team der Katzenhilfe in der Nothilfe für Polarhunde
Freudenstadt,
12-2018 / 01- 2019
„Paketband-Kater“ Ari – Update
29.03.2018
Ja, so gut geht es Ari, dass wir aus seinem schlimmen
Schicksal inzwischen einen Spitznamen für ihn erfunden haben.
Dies ist auch eine Strategie, wie wir von der Katzenhilfe
letztendlich versuchen, solche Greueltaten, wie Ari sie erleiden
musste, irgendwie für uns ertragbar zu machen. Trotzdem können
wir Aris Geschichte und die Fotos natürlich nicht vergessen:
Ari, den ein Tierquäler mit Paketplastikbändern eingewickelt
hatte, die bereits tief in die Haut eingewachsen waren. Ari
hatte riesengroßes Glück, zum einen, dass ihn gerade noch
rechtzeitig eine tierliebe Frau entdeckt hat, zum anderen, dass
er überlebt hat, und zum dritten, dass er bei seiner Retterin
ein Zuhause fand. Und Ari fängt an, dieses zu genießen, wie der
folgende Bericht des Frauchens zeigt:
„Ari war jetzt von Januar bis Anfang März nur
Wohnungskater und hat sich sehr gut benommen. Er traut sich
immer mehr, durch die Wohnung zu gehen, blieb und bleibt aber
auf Abstand. Irgendwann hat er angefangen zu kommunizieren. Der
kann ganze Bücher erzählen. Durch einen unvorsichtigen Nachbarn
hat Ari jedoch mal das Weite gesucht. Aber immer wieder -
"Wunder gescheh‘n", drängt er in die Wohnung. Er spielt gerne,
setzt sich gelegentlich in die Wohnzimmertüre und beobachtet
alles. Letztens hat er auf dem Sofa in Kater Tommys Bett
geschlafen, als ich heim kam. Und er hat Mieze Kalotta vom
Dachboden verdrängt. Die schläft jetzt gelegentlich im
Hühnerhaus. Mal sehen, wie es sich weiterentwickelt.
Aber Ari ist immer noch in der Testphase der Annäherung,
ob der Zweibeiner auch wirklich etwas taugt. Ari kann jetzt
wieder freigehen, seitdem wird er viel anhänglicher.
Geschlossene Türen sind ihm sehr suspekt, da protestiert er laut
und lange, bis diese sich wieder öffnet oder geöffnet wird.
Mittlerweile spielt er mit Nähe und Distanz. Er fordert
Aufmerksamkeit, sobald der Zweibeiner da ist, und rennt dicht
und ständig maunzend an einem vorbei. Aber anfassen lässt er
sich noch nicht. Es braucht eben alles seine Zeit. Er hat
richtig Blödsinn im Kopf und findet alles als Spielzeug ganz
toll. Oft trägt er es wie seine Beute durch die Wohnung.

Ich vermute, dass er noch nicht so alt ist. Aufmerksam
schaut er meinem Hauskater zu, wie der alles macht und dem
Zweibeiner vertraut. Und dabei hat er auch gelernt, wie man eine
angelehnte Türe öffnet.
Dann lag er doch tatsächlich abends mal in meinem
Schlafzimmer auf dem Teppich und hat lange beobachtet und
zugehört, wie der Hauskater ausgiebig schnurrte. Dann ist er
aber gegangen.
Seine rasierten OP-Stellen sieht man noch immer ganz
deutlich, das Fell kommt nur langsam wieder. Er hat schon
Schlimmes mitmachen müssen, und ich vermute mal, dass er froh
ist, ein Zuhause gefunden zu haben. Probleme hat er mit manchen
Futtersorten, er verträgt nicht jedes Futter. Aber das kann man
ja gut regeln, und wir kommen klar damit.
Wenn Ari mit seinen Fortschritten so weitermacht, dann
könnte er noch ein richtiger Schmusekater werden. Aber wir haben
keine Erwartung an ihn – wenn er mag, dann ist er herzlich zu
allen Streicheleinheiten eingeladen.
Die Pflegemama“
Was für ein schönes Happy End! Wir bedanken uns ganz herzlich
bei der Retterin für die Rettung, für die Aufnahme von Ari und
für die „Nicht-Erwartungshaltung“ (eine leider viel zu seltene
Einstellung). Und wir bedanken uns nochmals ebenso herzlich bei
den vielen Unterstützern, die die Kosten für Aris Op und
Behandlung abgefangen haben.
Das Team der Katzenhilfe der NfP, Freudenstadt
Update 12.03.2018
Lucky hat seine Op gut überstanden.


Lucky
hat die erste Metallentfernung gut überstanden. Der lange Pin
(in seinem gebrochenen Unterschenkel) wurde entfernt; der
kürzere Pin (im versteiften Sprunggelenk) wurde noch belassen;
möglicherweise arbeitet sich dieser von selber heraus, das muss
das Pflegefrauchen beobachten und ggf. schnell reagieren und
einen Op-Termin vereinbaren.
Da Lucky für die Metallentfernung Narkose brauchte, wurde
diese Gelegenheit genutzt, um die paar Zähnchen, die er noch
hatte, zu richten. Bis auf zwei mussten alle entfernt werden.

Außerdem wurde der kleine Polyp in seinem Ohr weggelasert.
Das geduldige Katerchen hat alles prima verkraftet und lässt
es sich schon wieder gut gehen. Er muss nun auch nicht mehr in
der Box ruhig gestellt werden. Meist liegt er gechillt auf dem
Gästebett oder in einem Katzenkörbchen. Ab und zu wandert er
durch die Wohnung und schaut, was die anderen so treiben, legt
sich auch mal mitten ins Zimmer, um zu beobachten. Er ist ein
wirklich sehr braver und sozialer Katermann und ist von den
anderen Miezen in der Pflegestelle bereits voll akzeptiert. Es
scheint, dass sich Lucky in der Pflegestelle sehr wohl fühlt.

Wir bedanken uns nochmals sehr herzlich bei den Paten und
Spendern. Durch Ihre Unterstützung ist diese Op und auch die
Nachversorgung finanziell abgesichert, und Lucky kann in aller
Ruhe vollends gesund werden.
Lucky und die Katzenhilfe der NfP
Lucky, Ari, die Streuner-Miezen und die
Katzenhilfe der NfP sagen DANKE!

Wir sind überwältigt von der Resonanz, die unser vergangener
Bericht ausgelöst hat – so viel Unterstützung für unsere
Samtpfoten! Wie immer fehlen die Worte, sich angemessen zu
bedanken, und so belassen wir es bei einem ganz herzlichen Danke
und der Information, wofür Ihre Spenden verwendet wurden und
werden:

Für
Lucky, der das Bein gebrochen hat und den sein Besitzer deshalb
beim Tierarzt „entsorgen“ wollte, sind durch die Spenden die Op
und die Nachversorgung abgedeckt.

Beim ersten Verbandwechsel war der Tierarzt mit der Heilung
sehr zufrieden, und Lucky war so brav, dass er dafür nur eine
sehr leichte Narkose gebraucht hat. Ein großer Vorteil; der
Nachteil davon: seine Zahnstummel sind immer noch im Mäulchen,
sie werden dann herausoperiert werden, wenn die Pins wieder aus
dem Beinchen entfernt werden. Wann das sein wird, wird beim
nächsten Verbandwechsel entschieden. Da die Zähne aber nicht
vereitert sind, hat die Zahn-Op auch nicht so die Eile, und wir
können warten, bis Lucky sowieso wieder eine Narkose
braucht.Lucky fühlt sich in seiner Pflegestelle „pudelwohl“, er
darf unter Kontrolle aus seiner Box, z. B. um mit Herrchen
zusammen fern zu sehen.

Ari ist ja schon wieder gesund, nachdem die Plastikbänder,
die ein Tierquäler ihm um den Brustkorb geschnürt hatte und die
eingewachsen waren, entfernt worden sind. Er ist zurück bei der
tierlieben Dame, die ihn gefangen und zum Tierarzt gebracht hat,
und dort darf er auch bleiben!
Kurzfristig schien es, als
wolle Ari dieses Glück gar nicht – er war verschwunden. Aber
dann hat er sich wohl doch eines Besseren besonnen und ist
zurückgekommen, durch die Katzenklappe, die es für die beiden
bereits bei der Dame lebenden Katzen gibt.
Auch den Streuner-Miezen an unserer Futterstelle geht es gut,
sie sind in guter körperlicher Verfassung und werden
selbstverständlich weiterhin betreut.
Lucky, Ari, die Streuner-Miezen und die Katzenhilfe der NfP
sagen nochmals ganz herzlichen Dank!
Pfötchen (eigentlich Sindy)
…so haben wir die kleine Tigerkätzin genannt, als wir sie
schwer verletzt auf der Straße bei Freudenstadt aufgelesen
haben. Viele haben einfach weggeschaut, doch eine Frau fasste
sich ein Herz und bat uns um Hilfe für die scheue Mieze.
Dann ist sie in unsere Pflegestelle eingezogen, wir hatten
bereits berichtet <klick>.
Mühselig hat die Pflegemama versucht, das verletzte Pfötchen
wieder so auf Vordermann zu bringen, dass die kleine Mieze
wenigstens einigermaßen damit zurechtkam. Nun ist sie körperlich
soweit fit. Anschließend wurde versucht, sie ein wenig
zugänglich zu machen. Das hat sich sehr schwer gestaltet und so
blieb unser Pfötchen bis heute in der Pflegestelle „hän-gen“ und
hat hier ihren Endplatz gefunden.
Jedoch sehen wir unsere eigentliche Aufgabe darin, für jede
einzelne Mieze ein neues Zuhause zu suchen. Der Knackpunkt hier
ist, dass die Geduld vieler Menschen nicht sehr groß ist, dafür
aber die Erwartungshaltung im Gegenzug umso größer. Aber Katzen
sind eben „Katzen“, die kann man nicht einfach mal zu etwas
zwingen. Man muss ihnen Zeit geben und einen Vorschuss an Liebe
- oft sehr viel - aber das bringt dann manchmal wahre Wunder zum
Vorschein.
Wir von der Katzenhilfe wissen, wie lange es dauern kann, bis
man eine scheue Mieze einigermaßen händelbar bekommt. Das muss
nicht zwingend so sein – manchmal geht es auch schnell.
Irgendwann tauen auch die scheuen auf und können richtige
Schmusekatzen werden. Doch dann wird es schwierig, sie neuerlich
„umzupflanzen“. Sie fallen dann meist in ein tiefes Loch und
müssen von vorne anfangen, Vertrauen aufzubauen. Denn ihre
Lebenssituation ist total verändert, das Umfeld und die Art der
Menschen im Umgang mit ihnen. Vermittlungsversuche scheitern
dann oftmals bei diesen Katzen, leider kommt auch immer die Zeit
den Tieren dazwischen. Die Geduld der neuen Menschen in spe
reicht einfach oftmals nicht weit genug. Hinzu kommt, dass so
gut wie alle Anfragen nur für kleine Kätzchen erfolgen. Die
erwachsenen, oftmals charismatischen Katzen, werden und wurden
bedauerlicherweise oftmals übersehen. Jedoch läuft diesen
Samtpfoten die Zeit davon: Sie warten vergeblich auf ihr neues
Leben und werden dabei immer älter.
Und so achten wir sehr darauf, dass wir solche - ehemals
scheuen - Katzen nur an wirklich kompetente Menschen abgeben,
die das nötige Gefühl dafür haben.
Pfötchen ist nun - nach
fast 2 Jahren (gefunden im September 2015) - endlich dabei,
langsam zutraulich zu werden. Die Zeit der Pflege hat sie
einfach über sich ergehen lassen. Sie wusste sicher, dass ihr
geholfen wird. Danach fiel sie dann wieder in ihr altes
Verhaltensmuster zurück und ist den Menschen ausgewichen.




Doch die Pflegemama ist hartnäckig und lässt nichts
unversucht, immer wieder auf einfühlsame Art und Weise der
kleinen Tigerkatze zu vermitteln, dass alle Vertrauens-Versuche
auf freiwilliger Basis erfolgen. Gerade in letzter Zeit beginnt
Pfötchen von Tag zu Tag mehr aufzutauen und sogar
Streicheleinheiten einzufordern. Bevorzugt macht sie das beim
Füttern, sie schmeißt sich an ihre Pflegemama ran und will
gekrault werden. Beide haben dann anfallsweise Angst vor der
eigenen Courage, aber der Trend in Richtung Zutraulichkeit ist
klar erkennbar. Solche Erfahrungen sind wertvolle Geschenke, die
die Arbeit und Geduld mehr als aufwiegen.


Wo finden wir Menschen, die sich die notwendige Zeit nehmen
und ein sicheres Zuhause bieten?
Geduldige Menschen, die
nicht zu viel von solchen Katzen erwarten, die keinen guten
Start im Leben hatten und deshalb erst einmal biestig sein
können? Wir würden uns freuen, diese Menschen zu finden. Sie zu
überzeugen, dass es sich für jedes Miezchen lohnt, einfach nur
abzuwarten, bis sich eine gute Vertrauensbasis aufgebaut hat.
Wer Katzen liebt – wer ein Herz für sie und ihre Eigenwilligkeit
hat – der versteht, was wir mit diesen Zeilen sagen möchten.
Die Katzenhilfe der NfP – FDS (August 2017)
Liebe Freunde der Katzenhilfe,
es war etwas ruhig um uns hier auf der Seite, aber nicht,
weil wir nichts zu tun hatten – nein, genau das Gegenteil
war/ist der Fall.
Schon lange wollten wir Ihnen von unseren Neuzugängen
berichten!
Eine
Dame aus einem Teilort von Baiersbronn hatte uns um Hilfe
gebeten. Sie füttert seit einigen Jahren eine kleine Gruppe
Streunerkatzen. Es blieb natürlich nicht aus, dass sich diese
auch vermehrten. So machte die Dame mehrmals das örtliche
Tierheim auf den Fall aufmerksam und erhoffte sich, dass sich
vom örtlichen Tierschutz-Verein jemand um das „wachsende“
Problem kümmern würde. Sie erhoffte sich, dass die Katzen
kastriert werden, und bot an, die Tiere weiterhin zu füttern, da
sie scheu und daher kaum zu vermitteln sind. Leider verlief die
zugesagte Hilfe jedes Mal im Sand, und die Dame versuchte dann,
die Kitten, die nach einiger Zeit zur Futterstelle kamen, selber
zu vermitteln, was ihr glücklicherweise teilweise gelang.
Nun
war es wieder soweit – alle Katzen, unter anderem auch die
weilblichen Jungtiere vom Vorjahr, für die sich kein Dosenöffner
gefunden hatte, waren trächtig. Spätestens jetzt bekam es die
Dame mit der Angst zu tun – wohin mit all den kleinen Katzen?
Irgendwoher erhielt sie den Tipp, sich bei uns zu melden, was
sie auch tat.
Nachdem sie uns den Fall geschildert hatte, sagten wir ihr
natürlich sofort zu, sie in ihrer Notlage zu unterstützen.
Leider hatte die Dame den Tipp etwas spät bekommen, denn nun
waren die Katzen bereits hochtragend und konnten bis auf eine
nicht mehr kastriert werden.
Und
so zogen nacheinander die hochträchtige Ninja und die trächtige
Chloé in der Pflegestelle ein. Leider hatten wir keinen Erfolg,
die dritte hochträchtige Mieze zu sichern, sie hatte in der
Zwischenzeit wohl irgendwo geworfen und war nur noch ganz kurz
an der Futterstelle gesichtet worden. Bis heute wissen wir
nicht, wo sie abgeblieben ist. Selbstverständlich wurden auch
alle Kater eingefangen und kastriert. Sie wurden an ihren Platz
zurückgebracht und werden weiterhin dort gefüttert.
Am
27. April war es dann soweit – Ninja gebar ihre Kitten. Vier
zauberhafte kleine Wesen hat sie in ihrem gemütlichen Nest
geworfen. Ninja war leider nur teilweise zugänglich und vergaß
immer wieder mal, dass sie in Sicherheit ist und ihr nichts
geschieht. Oftmals schlug oder biss Ninja sofort zu, wenn die
Pflegemama nach dem Wohl der Kleinen sehen wollte. So wurde zu
spät ersichtlich, dass die kleine Mama zu wenig Milch
produzierte, um ihre Babies zu ernähren. Zudem entwickelte sie
nach der Geburt Fieber und hatte Schwierigkeiten, Kot
abzusetzen. Sie bekam mehrere Einläufe und fiebersenkende
Medikamente. Durch diese Umstände haben wir eines der Kitten
verloren. Möglicherweise war es auch krank, was aber nicht
untersucht wurde. Nach diesem Schock wurden alle zwei Stunden
die verbleibenden Kitten zugefüttert. Anfangs war es schwierig,
an die Kleinen heranzukommen, und es gab so manchen Kratzer;
Bisse konnten glücklicherweise vermieden werden. Ninja bekam
Lactovetsan, um den Milchfluss anzuregen, was auch gute Wirkung
zeigte. Sie gewöhnte sich daran, dass die Kleinen immer wieder
herausgenommen wurden, um sie zu füttern und um ihr Gewicht zu
kontrollieren. Nach circa einer Woche hatte sich alles gut
eingespielt, die Milch lief zusehends gut, die Kitten nahmen an
Gewicht zu, und es konnte langsam die Zufütterung eingestellt
werden. Mittlerweile sind alle Zwerge wohlauf und toben lustig
durch ihr Kinderzimmer.
Am 25. Mai (Vatertag) war es dann bei Chloé soweit. Die
Pflegemama schaute nach der Abendrunde mit den Hunden nochmals
nach den Kitten, Ninja und Chloé und wurde böse überrascht:
Chloé lag in der Katzentoilette, vor ihr ein über und über mit
Katzenstreu überzogenes Kitten. Panik kroch in der Pflegemama
hoch, aber nun musste schnell gehandelt werden. Das glitschige
Etwas schnell unter warmes Wasser und vorsichtig das Streu
entfernen. Nebenbei immer die Mama im Auge, die teilnahmslos
weiterhin im Katzenklo lag. Was tun? Das Kleine trocken rubbeln
und ins Körbchen legen, aber Mama machte keine Anstalten, sich
zu kümmern – da stimmte definitiv etwas nicht! Mama ins Körbchen
zu dem Kitten verfrachtet, weiterhin machte sie nicht einmal den
Anschein, sich um das Krümelchen zu kümmern.
Das
war nicht normal. Die Pflegemama untersuchte vorsichtig die
werdende Mama und stellte erschrocken fest, dass die nächste
Fruchtblase bereits im Geburtskanal steckte, sich aber keinerlei
Wehen mehr zeigten. Schnell kontaktierte sie spät abends um 22
Uhr am Feiertag ihre Tierärztin. „Komm sofort” war deren
Reaktion auf den Anruf. Also schnell noch ein Fläschchen für das
Kitten richten, die Mama mit dem Kleinen gut einpacken und ab
zur Tierärztin.
Bei der Untersuchung sah man, dass das nächste Kitten
verkehrt herum im Geburtskanal steckte, die Schwanzspitze war
gut ersichtlich in der Fruchtblase zu erkennen. Chloé bekam ein
Mittel gespritzt, um die Wehen einzuleiten; leider zeigte dieses
nicht den gewünschten Erfolg. Es wurde noch ein
Kontrollröntgenbild gefertigt, das zeigte, dass noch drei Kitten
im Bauch von Chloé waren. Da die Zeit drängte, wurde sofort ein
Notkaiserschnitt eingeleitet.
Hier
ein großes Dankeschön an unsere Tierärztin, Frau Barbara
Piesniewska, ihren Lebensgefährten Markus und die Auszubildende
Gitta, die alle mithalfen, Chloé und die Kitten zu retten. Gitta
assistierte, Markus und die Pflegemama rubbelten die frisch
geborenen Kitten trocken, bis sie endlich alle ordentliche
Lebenszeichen von sich gaben.

Da es Chloé nach dieser schweren Geburt
nicht gut ging und sie absolut nichts von den Kleinen wissen
wollte, musste die Pflegemama auch dieses Mal alle zwei Stunden
die Zwerge versorgen.


Eine befreundete Tierheilpraktikerin gab
der Pflegemama Globuli für Chloé, und als es ihr besser ging,
konnte man ihr mit ein paar Tricks beibringen, wie man sich um
die Kleinen kümmert. Bereits nach ein paar Tagen konnte auch
hier langsam die Zufütterung reduziert werden. Chloé und den
Kitten geht es nun prima, das „Klokind” und das zuletzt geborene
Kätzchen, die beide ausgesprochen zart waren, sind mittlerweile
auch fit. Sie sind zwar noch immer um einiges kleiner und
zierlicher als die Geschwister, aber im Raufen und Herumtoben
zeigen sie absolut keine Defizite gegenüber ihren Geschwistern.

Und munter ging es weiter: Eine weitere Katzenmama mit zwei
Kitten zog auf einer Pflegestelle ein, die Mama schon wieder
trächtig! Diese Geschichte werden wir aber später erzählen, denn
es ist eh schon ein langer Bericht geworden.
Ja, und gerade heute zogen drei weitere scheue Kitten in der
Pflegestelle ein. Alle drei mit einer schlimmen Augenentzündung,
die behandelt werden muss. Wir hoffen, dass wir auch die
dazugehörige Mama bald fangen können, da sie die Kleinen noch
säugt.
Liebe Katzenfreunde, wir sind dankbar für jede Art der
Unterstützung, da unsere Zwerge nicht nur Unmengen an Futter
vertilgen (sie wollen ja auch wachsen), sondern auch die
Hinterlassenschaften entsorgt werden müssen.

Diesmal haben wir aber eine besondere Bitte: Gibt es jemanden
unter Ihnen, der gerne bastelt? Die Kitten und auch die anderen
Pflegies brauchen neue Kratzbäume. Nicht, dass es die
Rasselbanden stört, dass ihre Kratzbäume nicht mehr schön
aussehen, aber leider sind diese mittlerweile nicht mehr
ausreichend stabil. Wir haben sie schon ein paar Mal notdürftig
repariert, doch nun sind sie in einem Zustand, bei dem nichts
mehr hilft. Eventuell hat jemand Lust, Zeit und das nötige
Know-how, einen Kratzbaum zu basteln? Die Miezen und wir würden
uns wahnsinnig freuen!
Ansprechpartner: Sabine Kern, mobil: 0172 – 62 01 484
Liebe Grüße von der Katzenhilfe bei der NfP und ein
herzliches Miauuuuuuuu
Glücksmomente in der Katzenhilfe
Kleine oder auch größere Glücksmomente in der Katzenhilfe
kommen leider selten vor. Viel öfter haben wir es mit Notfällen
und traurigen Schicksalen zu tun.
Doch vergangene Woche gab es sogar zwei Glücksmomente – zwei
Glücksfelle fanden ihre Familien wieder!
Zum einen die bildhübsche Angel:
Angel
ist eine etwas zurückhaltende und sehr hübsche Tigerdame, die im
Januar 2017 plötzlich nicht mehr nach Hause gekommen war.
Unglücklicherweise war es versäumt worden, Angel bei der
Kastration tätowieren zu lassen; auch war ihr kein Chip
implantiert worden. Die Familie suchte ihre geliebte Katze
überall, hängte Flyer aus und verbreitete die Suche auf
Facebook, wo wir den Tipp gaben, die Katze unbedingt bei Tasso
als vermisst zu melden, was auch ohne Chip oder Tatoo geht.
Vergangene Woche wurde nun einer Mitarbeiterin unserer
Katzenhilfe eine Fundkatze in Baiersbronn-Mitteltal gemeldet.
Wir baten, wenn möglich mit der Katze zum Tierarzt zu gehen, um
nachsehen zu lassen, ob sie einen Chip hat. Der Tierarzt wurde
unsererseits informiert, dass eine Fundkatze kommt, und gebeten,
sie gegebenenfalls zu kastrieren.
Leider wurde kein Chip gefunden und somit die Kastration
eingeleitet. Dabei wurde festgestellt, dass die Katze bereits
kastriert war. Unsere Mitarbeiterin wurde informiert und holte
die Katze ab, um sie erst einmal bei sich einzuquartieren. Es
war eine getigerte Katze, die uns an die im Januar verschwundene
Angel erinnerte. Eine unserer Mitarbeiterinnen machte sich im
Netz auf die Suche nach besagter Vermisstenmeldung vom Januar.
Sie wurde fündig, und nun versuchten wir herauszufinden, ob
unsere Fundkatze tatsächlich Angel war. Schnell waren wir uns zu
98 % sicher – Tasso wurde informiert und Kontakt zu den
Besitzern hergestellt.
Diese machten sich gleich auf den Weg, um die Fundkatze
anzuschauen. Sie waren einerseits total glücklich, andererseits
aber etwas skeptisch, da sich das Tier in der langen Zeit doch
gehörig verändert hatte. So hatte sie einiges an Gewicht
verloren, dadurch wirkte das Fell viel dunkler, auch war sie
durch den Stress mit der Narkose und den Tieren auf der
Pflegestelle doch sehr durch den Wind und erst skeptisch und
zurückhaltend.
Nach einigem Hin und Her wurde vereinbart, dass die Katze
abends durch unsere Mitarbeiterin ins (hoffentlich) vertraute
Heim gebracht wird, um dort die Reaktion der Katze zu sehen.
Es war rührend: Der Sohn rief schon, als er sie in der Box
sah, dass es seine Angel sei, und als die Tür der Box geöffnet
wurde, kam die kleine Maus stolz heraus und gab dem
herannahenden schwarzen Labrador erst einmal Köpfchen. Welcher
Beweis war denn noch nötig? Jaaa, das ist Angel!
Wie wunderbar, nach vier Monaten auf der Straße endlich
wieder im vertrauten Heim.
Wir freuen uns mit der Familie und Angel, dass diese Odyssee
ein Happy End gefunden hat.
Wäre Angel gekennzeichnet gewesen, hätte man ihr eine
unnötige OP ersparen können, das muss hier dann doch noch
erwähnt werden.
Wir haben herausbekommen, dass Angel vermutlich bei
Handwerkern in das Auto gestiegen ist und mit diesen nach
Mitteltal mitfuhr. Wir sind froh, dass einer aufmerksamen Dame
aufgefallen ist, dass sich die Katze in einer Notlage befand,
dass sie sich gekümmert hat und somit wir ins Spiel kamen und
helfen konnten.
Zwei Tage später bekamen wir wieder einen Anruf einer Dame,
ihr wäre eine Langhaarkatze zugelaufen, die aber nicht bleiben
könne und kurzfristig in einem Hasenkäfig einbehalten wurde. Wir
wurden gebeten, sie doch bitte abzuholen.
Eigentlich war unsere Mitarbeiterin auf dem Wege zu ihrer
kranken Tochter, aber da es sich nur um einen kleinen Umweg
handelte und eine Katzenbox sowieso im Auto war, machte sie noch
eben einen Abstecher, um sich um die Mieze zu kümmern.
Sie traf eine Perserkatze in erbärmlichem Zustand an. Die
arme Katze war total verfilzt, übersät mit Zecken und Flöhen und
unglaublich abgemagert. Trotz allem war die Katze sehr
freundlich und schmusig, und man sah ihr an, dass sie heilfroh
war, endlich gefunden worden zu sein.
Die Mitarbeiterin packte das Miezerl in die Transportbox, und
weiter ging es erst mal auf Krankenbesuch. Die kleine Maus war
auf der Fahrt so etwas von gechillt und schnurrte froh vor sich
hin, trank und fraß etwas und wartete geduldig in der Box, bis
es weiter ging.
In der Pflegestelle angekommen, wurde sogleich geschaut, ob
die Katze einen Chip hat. Zuvor musste sie erst noch an mehreren
Stellen geschoren werden, da durch die Filzknoten nicht nach
einem Chip gesucht werden konnte. Auch diese Prozedur ertrug die
Kleine geduldig. Leider wurde kein Chip ausfindig gemacht. Auch
bei Tasso lag keine Vermisstenmeldung vor. So wurde wieder
unsere andere Mitarbeiterin gebeten, im Internet zu
recherchieren, und sie landete einen Treffer.
Spät nachts meldete sich die Familie noch und fragte, ob sie
Gismo, so hieß das Mädel, nicht noch abholen dürften. Natürlich
wollten wir dem Glück, wenn auch zu so später Stunde, nicht im
Wege stehen, und so durfte Gismo nach einer vierwöchigen
Irrreise durch die Wälder wieder in ihrem geliebten Zuhause
einziehen.
Gismos Familie konnten nur durch Zufall so schnell gefunden
werden. Wäre Gismo gechippt und bei Tasso registriert gewesen,
wäre es keine Frage des Zufalls gewesen. Daher unsere Bitte:
Lassen Sie Ihr Tier tätowieren,
chippen und melden Sie es bei Tasso an. Wie schnell ist
es passiert, dass auch eine Wohnungskatze ausbüchst. Ist sie
gekennzeichnet, ist es viel einfacher, eine Suchmeldung zu
starten, und ein gefundenes Tier kann man wieder leicht
zurückführen.
Die Katzenhilfe der NfP
Umwege sind nicht immer die kürzesten
Wege – und manche sind unnötig
Es
war einmal ein wunderschöner schwarzer Langhaarkater namens
Charly, der glücklich und zufrieden mit seinem Frauchen lebte.
Von klein auf hatte er einen guten Draht zu seinem Frauchen und
schmuste gerne mit ihr, er liebte sein Leben und den Freigang.
Bis zu jenem Tag im April 2016. Das Frauchen wollte Urlaub
machen und gab Charly ihren Eltern in Pflege, fast achtzehn
Kilometer entfernt von seinem Zuhause. Für Charly DIE
Gelegenheit – er entwischte bei den Eltern, und von da an begann
für ihn eine Odyssee, ja, es roch förmlich nach Abenteuer.
So verging die Zeit, das Frauchen war sehr traurig, weil es
nirgends einen Hinweis auf Charly gab und ihn auch niemand
gesehen hat.
Bis Anfang April 2017 unsere Katzenhilfe ein Hilferuf
erreichte.
In Freudenstadt, in der Turnhallestraße, circa fünf Kilometer
von Charlys Urlaubsdomizil entfernt, tauchte plötzlich bei einer
Katzenbesitzerin im Garten ein schwarzes, total verfilztes
Fellbündel auf, das nach Futter schrie. Die Katzenbesitzerin
lockte das schreiende, aber sehr scheue Etwas in die Wohnung und
gab ihm Futter, das gierig verschlungen wurde. Noch spät am
Abend, halb in der Nacht, fuhr dann eine ehrenamtliche
Mitarbeiterin unserer Katzenhilfe mit dem Chiplesegerät in die
Turnhallestraße – um festzustellen, dass es keinen implantierten
Chip gab.
Es war klar für unsere Mitarbeiterin, dass sie den
Kater mit nach Hause nahm, denn dieser roch entsetzlich nach Kot
und Urin – ein Zeichen dafür, dass es sich hier mal wieder um
einen unkastrierten Kater handelte. Auch musste das verfilzte
Fell, das sich wie ein Brett anfühlte, dringend entfernt, d. h.
geschoren werden.

Zuhause angekommen startete unsere Mitarbeiterin umgehend
eine Suchmeldung über Facebook – auf die sich Charlys Frauchen
meldete. Sie wollte ihren Charly sofort abholen, doch
zwischenzeitlich, die Nacht war vergangen, brachte man den
stinkenden Kater schon zum Tierarzt. Da er am Morgen nüchtern
war, konnte er gleich in Narkose gelegt, kastriert, geschoren,
gechippt und tätowiert werden.


Auf
dem Weg vom Tierarzt nach Hause erreichte unsere Mitarbeiterin
auch schon ein Anruf, dass das Frauchen bereits mit Transportbox
auf dem Weg zu ihr sei.
Aber erst musste ja noch geklärt werden, ob es sich
tatsächlich um deren Charly handelte. So war es dann aber auch –
eindeutig: Als die beiden sich gegenseitig Verlorenen
wiedergefunden hatten, äußerte sich der zwischenzeitlich
fünfjährige Charly mit einem herzzerreißenden Miauen und sank
problemlos dem Frauchen in die Arme. Es war offensichtlich, dass
der bis dahin „scheue Kater“ der Schmuse-Charly des suchenden
Frauchens war.
Und so hat sich der Kreis geschlossen: Ein Sorgenfell, das
schnell wieder ausziehen konnte, und ein glückliches Frauchen,
das unserem Verein auch die kompletten Auslagen erstatten wird.
Dafür an dieser Stelle ein herzliches Danke, denn dies sollte
zwar selbstverständlich sein, ist es aber leider nicht immer.
Wäre Charly kastriert gewesen, hätte man ihn vielleicht
schneller identifizieren können – jaaa, wäre er kastriert
gewesen, vielleicht wäre er dann auch gar nicht erst auf
Brautschau gegangen und hätte sich nicht in der fremden Umgebung
„verloren“.
Ende gut, alles gut – aber es hätte nicht sein müssen!
Wir von der Katzenhilfe bei der NfP in Freudenstadt freuen
uns, dass wir helfen konnten – unbürokratisch – ohne langes
Zögern – einfach helfen, wenn Hilfe benötigt wird.
Denn, wenn
unsere Mitarbeiterinnen noch erreichbar sind und sich wenn nötig
„auf die Socken machen“, sind die Tore des Tierheims schon lange
geschlossen und die Telefone verwaist.
Das Team der Katzenhilfe bei der NfP – Freudenstadt
Facebook Fluch und Segen - Teil
II
Am 15.03.2017 stöberte ich gerade ein wenig auf Facebook, als
mir die Fundmeldung einer Katze ins Auge stach.
„Wer kennt diese Katze?“ Eine Dame fütterte seit mehreren
Wochen eine Streunerkatze und versuchte nun auf diesem Wege,
etwaige Besitzer zu finden. Es hieß zudem, die Katze sei
tätowiert, aber leider nicht registriert.
Ich sah auf den ersten Blick, dass es sich um Lola, meine
verschollene Pflegemieze handelte.
Lola war zusammen mit ihrem Bruder Molle bei mir in
„Pension“ gewesen, da sich die Besitzer für längere Zeit in
Irland befanden und die beiden nicht hatten mitnehmen können.
Obwohl ich genügend Zeit hatte verstreichen lassen, bevor ich
den beiden in der neuen Umgebung Freigang gewährte, war Lola
leider nach ihrem ersten Freigang nicht mehr zurückgekommen, und
ich meldete sie umgehend bei Tasso als vermisst. Das war am
13.08.2014!

Sämtliche Versuche, Lola zu finden, scheiterten, und so
schwand auch langsam die Hoffnung, dass die Kleine wiederkommen
würde. Molle wurde von mir vermittelt (das stand zur Option,
falls ein liebes Zuhause gefunden werden würde, da es nicht
absehbar war, wann die Familie nach Deutschland zurückkehrt).
Nun sah ich das Bild von Lola und war ehrlich gesagt platt.
Sofort nahm ich Kontakt zu der Dame auf, die die Anzeige
gestartet hatte. Sie meldete sich auch recht bald, und nachdem
geklärt war, dass es sich tatsächlich um Lola handelte,
vereinbarten wir ein Treffen.
Leider war das Tatoo von Lola recht unleserlich, und daher
konnte sie bei Tasso nicht zugeordnet werden.
Ich möchte hier ausdrücklich darauf
hinweisen, dass wir empfehlen, die Miezen tätowieren und chippen
zu lassen. Das Tatoo ist für jedermann sichtbar und ein Hinweis
darauf, dass das Tier wohl Besitzer hat; sollte das Tatoo aber
unleserlich sein, ist über den Chip auf jeden Fall der
Eigentümer zu eruieren. Vorausgesetzt natürlich, dass das
Tier bei Tasso auch gemeldet ist! Ohne Anmeldung nutzen weder
Tatoo noch Chip etwas.
Leider versäumen einige Besitzer die Anmeldung, da sie
fälschlicherweise davon ausgehen, dass die Registrierung
automatisch mit der Tätowierung oder dem Chippen vorgenommen
wird.
Ich sollte die kleine Ausreißerin dann am 15.02. an der
Futterstelle bei einem Hotel abholen, aber da ließ sie sich
nicht blicken, obwohl sie sonst immer um die Uhrzeit da war.
Die nette Dame, die Lola nun schon ein paar Wochen fütterte,
erklärte sich bereit, die Kleine beim nächsten Besuch
einzufangen und erst mal mit zu sich nach Hause zu nehmen, wo
ich sie dann abholen könne. Wie schön, dass es noch so
engagierte Menschen gibt, die mit Herz und Verstand auch mal
zupacken und sich selbst einbringen, die nicht nur große Töne
spucken und die Arbeit anderen überlassen. Leider erleben wir
das bei unserer Katzenhilfe viel zu oft.
Zwei Tage später rief mich die Dame an, und ich konnte Lola
abholen. Sie war total gechillt und ließ sich problemlos in
ihren Transportkorb setzen. Auch bei mir zuhause angekommen
machte sie nicht den Eindruck, dass es ihr nicht gut ginge oder
sie sich unwohl fühlte. Wahnsinn, 2,5 Jahre war sie weg und
benahm sich, als wäre sie nie fort gewesen.
Zu allem Glück durfte sie am vergangenen Samstag wieder zu
ihren ehemaligen Besitzern umziehen, die zwischenzeitlich aus
Irland zurückgekehrt waren. Nachdem ich mit der Familie Kontakt
aufgenommen hatte und ihnen die freudige Mitteilung machte, dass
ihre verschwundene Katze wieder aufgetaucht war, brauchten sie
etwas Bedenkzeit. Sie hatten sich mittlerweile eine neues
Kätzchen zugelegt, überlegten dann aber, dass sie sich doch
damals für Lola entschieden hatten und sie auch gerne wieder in
die Familie aufnehmen wollten.


Ich persönlich hätte keine Bedenkzeit gebraucht, aber
Menschen sind verschieden, und wir kennen die Hintergründe
nicht. Das erleben wir täglich im Tierschutz. Ich hoffe sehr,
dass Lola ihr Glück findet und sie sich schnell wieder
eingewöhnt. Die Kinder haben sich auf jeden Fall sehr über die
Schmuserin gefreut und sie ausgiebig geknuddelt, als sie sie
abholten.
Ja, für diese kleine Streunerin war Facebook auch ein Segen.
Ich werde weiterhin auf Fb vorbeischauen, und wer weiß, welchem
Tierchen das nächste Mal geholfen werden kann.
Es berichtete Eure Sabine
- Pflegestelle und Mitarbeiterin
der Nothilfe für Polarhunde -
Facebook ... Fluch und Segen???
Eine
Mitarbeiterin der Nothilfe berichtet.
Ja, das mit diesem Facebook ist so eine Sache. Es wird viel
Mist dort herumgeschrieben, oft werden Unwahrheiten verbreitet
und stellenweise richtig schlimme Dinge gepostet.
Doch auch ich bin in Facebook unterwegs ... nun fragen sich
einige vielleicht, warum.
Angefangen hat es, weil ich wissen wollte, was meine Kinder
mit diesem Medium zu tun haben und ich mich informieren wollte.
Dann habe ich dort einige interessante Gruppen gefunden, die
sich im Bereich Tierschutz, Katzen- und Hundeerkrankungen etc.
bewegen. Hier habe ich für mich persönlich schon sehr gute Tipps
erhalten. Über Facebook habe ich zudem einige wirklich tolle
Pflege- und Endstellen für Katzen gefunden und nette
Freundschaften im Bereich Tierschutz geknüpft.
Sicherlich treiben sich auf Facebook auch viele schwarze
Schafe herum, und man muss sehr gut aussuchen, mit wem man sich
dort abgibt. Von einem bzw. zwei wunderbaren aktuellen
Ereignissen möchte ich hier berichten:
Freitag, 3. Februar 2017, gegen 22 Uhr: Endlich waren alle
hungrigen Mäuler gefüttert, die Katzentoiletten sauber, die
Wauzels das letzte Mal Gassi geführt, und ich hatte mich gerade
auf das Sofa gesetzt, als sich meine WhatsApp meldete. Bei einer
Fb-Bekannten war ein Kater auf der Terrasse, der nicht mehr
gehen wollte und offenbar auch verletzt war. Sie fragte, ob ich
nicht helfen könne. Wenn es um verletzte Tiere geht, überlege
ich nicht lange, und so packte ich eine Falle und diverse
Utensilien ein und machte mich auf den Weg nach Freudenstadt.
Wider Erwarten war die Einfangaktion recht unproblematisch,
und so gegen 23 Uhr war der verletzte Kater gesichert.
Nach der ersten näheren Inspektion konnte ich sehen, dass er
sich in einem Umreifungsband (das sind diese Plastikbänder, mit
denen Pakete verschnürt werden) verfangen hatte. Der arme Kerl
hatte das Teil über den Kopf gestülpt und war mit der Pfote wohl
durchgeschlüpft, so dass sich das scharfe Band unter seiner
Achsel und hinter dem Kopf tief ins Fleisch geschnitten hatte.
Die Wunden waren bereits infiziert und eiterten. Es war mir zu
riskant, ohne ärztlichen Beistand das Band zu entfernen, da ich
nicht wusste, ob dadurch eventuell eine starke Blutung entstehen
würde. So entschloss ich mich, unsere Tierärztin vor Ort
anzurufen. Leider erst ohne Erfolg.
Ich war dann schon auf dem Weg nach Hause, als sie mich
zurückrief und, nachdem ich ihr die Notlage des Katers
geschildert hatte, auch gleich einwilligte, ihn sofort zu
untersuchen. So trafen wir dann um kurz nach 23 Uhr in der
Tierarztpraxis ein, und der Kater konnte erstversorgt werden.
Noch in der Nacht starteten die Finderin und ich einen Aufruf
auf Fb, um eventuell einen Besitzer zu ermitteln, da der Kater
nicht den Eindruck eines wilden Streuners erweckte.
Und tatsächlich erkannte jemand den Kater! Anton hieß er, und
er war sage und schreibe eineinhalb Jahre verschollen gewesen.
Kurz vor dem Termin seiner Kastration war er einfach nicht von
seinem Spaziergang nach Hause zurückgekehrt. Vier Tage, nachdem
er gefunden wurde und nach operativer Versorgung der Wunde und
Kastration, konnte Anton seinen glücklichen Besitzern übergeben
werden – dank Facebook.
Die Moral von der Geschichte? Erstens: Unkastrierte
Jungmiezen sollten auf keinen Fall Freigang bekommen, da
sich diese leider immer wieder viel zu weit von Zuhause
entfernen und, wie Anton, oft nicht zurückfinden. Zweitens: Ohne
Facebook hätten wir wahrscheinlich die Besitzer nicht in so
kurzer Zeit ausfindig machen können. Für Anton war Fb ein Segen.

Fortsetzung folgt – von einem weiteren Fall „Fluch und Segen
von Fb“ berichte ich demnächst.
-Sabine Kern-
Sindy - Sei dankbar
den Tieren – sie sind der Ursprung Deiner Kraft.
-Indianische
Weisheit-
Am
24.09.2015 wurde die noch nicht ganz ausgewachsene Tigerkatze, wir
nennen sie Sindy, mit einer blutenden Pfote in einem Teilort von
Freudenstadt gefunden. Unsere Vermutung lag nahe, dass sie dem Bestand
eines nahegelegenen Bauernhofs angehört. Gekümmert hat sich keiner.
Eine nette Anwohnerin, sie hatte Sindy auf der Straße humpeln
sehen, rief uns sofort an und bat um Hilfe für die Katze. Sie wusste,
dass sie sich auf uns verlassen kann und wir uns kümmern. Unsere
Mitarbeiterin der Katzenhilfe fuhr mit einer Falle zu der Dame.
Diese erlaubte, die Falle im Hof aufzustellen und versprach und
gleich zu informieren, wenn das kleine Miezenmädel gefangen ist.
Die Kleine ließ sich mehrere Tage Zeit und wir befürchteten schon
das Schlimmste, doch dann kam der erlösende Anruf, dass die Kleine
in der Falle sitzt. Da es spät abends war und nur noch ein tierärztlicher
Notdienst erreichbar war, übernahm unsere Mitarbeiterin die Erstversorgung
der Mieze was sich nicht einfach gestaltete, da sie alles andere
als zahm war.
Am nächsten Tag wurde Sindy beim Tierarzt vorgestellt. Hier wurde
festgestellt, dass evtl. durch einen Unfall oder durch Misshandlung
eine schwere Verletzung der Pfote vorlag. Die gesamte Pfote war
ein dicker Klumpen Fleisch aus dem die Zehenknochen herausstanden,
die Zehen waren praktisch schon ‚abgefault‘. Auch
am rechten Pfötchen waren an den Ballen bereits eitrige Verletzungen
festzustellen.
Lange hätte das arme Samtpfötchen so nicht mehr überlebt.
Da
man Sindy kaum anfassen konnte und sie selbständig Futter und Wasser
aufnahm, sah der Tierarzt von einer stationären Unterbringung ab.
Somit war die Wundversorgung Part der Pflegestelle. Jede Versorgung
des Beinchens war mit enormem Stress, nicht nur für die Katze, sondern
auch für den Mensch, verbunden. Doch irgendwie hat es unsere kompetente
Pflegestelle geschafft, alles so gut zu versorgen, dass im Zuge
der Kastration lediglich die herausstehenden Knochen entfernt werden
mussten. Nun hieß es Geduld und abwarten, wie sich die Wundheilung
gestaltet.
Tatsächlich bildete sich nach und nach eine festere Haut über
der Wunde. Nur bei starker Belastung, wie anfangs Einfangen zur
Wundversorgung, blutete die Wunde oder es trat Wundwasser aus.
Man konnte dann beobachten wie auch das Fell nachwuchs und langsam
aber sicher die Wunde kleiner und die Haut darüber immer dicker
und stabiler wurde.

Nachdem
sich Sindy gut eingewöhnt hatte und auch auf ihren Namen hörte bekam
sie wieder Freigang, den sie so vermisste. Die Pflegemama achtet
aber mit Argusaugen darauf, dass sie nicht zu viel auf dem Pfötchen
draußen läuft, damit es nicht doch wieder aufbricht und erneut eine
Wundbehandlung zu Folge hätte.
Sie benutzt den Stumpf wie eine normale Pfote, humpelt aber verständlicherweise.
Wenn sie es sehr eilig hat, setzt sie die Pfote allerdings nicht
ein, da sie auf 3 Beinen bedeutend schneller ist. Wir sind froh,
dass wir von einer Amputation erst einmal abgesehen hatten und sie
auch so sehr gut zurecht kommt.

Natürlich verlief die Suche nach dem Besitzer erfolglos, wer
hätte sich schon mit den Kosten und den ganzen Widrigkeiten einer
Nachversorgung auseinandersetzen wollen? Es fand sich mal wieder
keiner, der die Verantwortung übernehmen wollte. Solche Situationen
sind wir ja leider zur Genüge gewohnt.
Ohne eine gewährleistete gute Versorgung kann man so ein gehandicaptes
Sorgenfell nicht einfach aus der Hand geben.
Bis
heute ist nun die klein und zierlich gebliebene Tigerkatze Sindy,
liebevoll auch Pföti oder Fauchi genannt, in der Pflegestelle verblieben.
Sie wird dort von den anderen Katzen nicht gemobbt und hat sogar
einen netten Kater als Freund gefunden. Mit Gironimo, dem chronisch
kranken Schnupfenkater teilt sie ihr Leid, kein festes Zuhause zu
haben.
Immer wieder laufen wir Gefahr, dass die eine oder andere Samtpfote
nicht vermittelt werden kann. Das belastet uns nicht nur finanziell,
sondern bezüglich der Aufnahmekapazität her auch unsere Pflegestellen.
Natürlich wäre es schön, Pateneltern für diese „Unvermittelbaren“
zu bekommen und wir geben die Hoffnung nicht auf, dass sich durch
unsere Berichte immer mal wieder auch ein Hundebesitzer, der keine
Katze halten kann oder will, sich mit einer Patenschaft einbringt.
Sindy, Gironimo und andere Sorgen-Miezenfelle würden sich sehr freuen.
Das Team der Katzenhilfe bei der NfP - Freudenstadt
Katzen-Kastrations-Aktion

Ja, es ist Januar und kalt, und es soll noch kälter werden. Das
hält unkastrierte Katzendamen nicht davon ab, rollig zu werden,
und unkastrierte Kater nicht davon ab, auf Wanderschaft zu gehen,
um nach einer passenden Katzendame zu suchen. Wenn Sie also von
unkastrierten Katzen und Katern wissen oder Ihr Eigen nennen, sollten
diese BEREITS JETZT DRINGEND kastriert werden, um nicht noch mehr
Katzen zu produzieren. Es gibt mehr als genug streunende, scheue
Katzen, die oft krank und unwürdig ihr Dasein fristen, und es gibt
mehr als genug Katzen in Tierheimen, die sehnsüchtig auf ein liebevolles
Zuhause warten.
Deshalb ist die Katzenhilfe der NfP-Freudenstadt auch schon wieder
in Sachen Katzen-Kastrations-Aktionen unterwegs.
Noch im Dezember war es uns möglich, vier Streuner-Katzen und
zwei Streuner-Kater kastrieren zu lassen. Bereitwillig haben die
Anwohner mitgeholfen, die Tiere einzufangen. Auf solche Hilfe sind
wir bei solchen Aktionen immer angewiesen. Ein herzliches Dankeschön
an dieser Stelle an diese Helfer! Ein ehrenamtliches Mitglied unserer
Katzenhilfe hat den Fahrdienst und die kurzzeitige Unterbringung
der Tiere übernommen, bis die sechs wieder in Freiheit entlassen
werden konnten.
Eine betreute Futterstelle ist eingerichtet.
Im Moment, so wurden wir von unserer Tierärztin informiert, gibt
es in einem Teilort von Freudenstadt Katzen-Probleme, Dort haben
wir früher schon etliche Streuner kastrieren lassen – etliche,
aber offensichtlich nicht alle. Eine erwachsene Katze, einen halb-erwachsenen
Kater und zwei Kitten konnten wir bereits einfangen. Hier sind leider
nicht alle Anwohner kooperativ, weshalb sich diese Aktion in die
Länge zieht.
Die Katze wurde bereits wieder an ihre Futterstelle entlassen.
Der halbjährige Kater, den wir Chesmu getauft haben, darf zu unserem
ehemaligen Sorgenfell Samir umziehen und geht am Sonntag, 08.01.2017,
auf die Fahrt in sein neues Zuhause. Die Kitten sind in einer unserer
Pflegestellen untergebracht - sie müssen gezähmt werden, bevor sie
vermittelbar sind. Wenn Sie also planen, in ein paar Wochen ein
Katzenmädel oder einen Katzenjungen in ihrer Familie aufzunehmen,
melden Sie sich bitte gerne jetzt schon. UND: Wir haben auch ältere
Miezen, die auf ein festes Zuhause hoffen!
Rufen Sie uns einfach an und Sie erhalten Auskunft über die Samtpfötchen.
Das Team der Katzenhilfe bei der NfP-Freudenstadt
Katzenelend und kein Ende in Sicht …
Eine enorme Anzahl von Katzenproblemen ergibt sich durch herrenlose,
freilebende Katzen, meist verursacht durch gedankenlose Katzenbesitzer
und der Ignoranz vieler Behörden. Mag ja sein, dass es – wie
überall, vor allem bei uns im Tierschutz - am vorhandenen Geld liegt,
es ist jedoch in §1 Tierschutzgesetz und Artikel 20a Grundgesetz
verankert, dass der Mensch die Verantwortung für das Tier als Mitgeschöpf,
dessen Leben und auch sein Wohlbefinden trägt....
...Viel zu wenig Menschen machen sich Gedanken darüber, dass
sich die Zahl der herrenlosen und freilebenden Katzen aus gerade
dieser Verantwortungslosigkeit heraus ergeben. Verantwortungsbewusste
Katzenbesitzer sind ja einsichtig, doch es gibt noch genügend gedankenlose
Menschen, die ihre Tiere einfach unkastriert und nicht gekennzeichnet
frei herumlaufen lassen...
...Wenn sie klein und niedlich sind, dann hat man die Katzen-Kinder
schnell vermittelt. Aber die älteren oder die ganz alten, die haben
es nicht leicht.
Aber was ist hier passiert?
Unsere Katzen-Freundin Sabine sitzt bei der Tierärztin, als sie
mit einer Kundin ins Gespräch kommt. Sie hat eine mehr tote als
lebendige Katze bei sich auf dem Schoß. Angesprochen, was mit der
Katze los ist erfährt sie, dass diese Frau die Katze auf der Straße
im Wolftal gefunden hat. Was ihr fehlt, das wisse sie nicht. Sie
ist jedoch umgehend mit dem Tier zur Tierärztin nach Freudenstadt
gefahren, um es versorgen zu lassen...
...Man traute sich auch nicht, sie hochzuheben, was nicht sein
musste. Sie war nur noch ein Gerippe und mochte das Hochnehmen auch
nicht besonders gerne. Ihr Fell war stumpf und fettig, zeigte also
auch die Nierenschädigung an.
Kiki bekam Nieren-Diät-Futter
und entsprechende Medizin...
...Nachdem mal wieder niemand erreichbar war, der helfen wollte
oder konnte, wurden die Menschen mit Hope über ihren Tierarzt an
uns verwiesen. Mit Falle und Box bewaffnet fuhren wir in einen ca.
20 km entfernten Ort, um nach der Katze zu sehen. Hier war ziemlich
Gefahr im Verzug und Hope wurde sofort zum Tierarzt gebracht. Dieser
stellte fest, dass das Ohr von Hope einer dringenden Behandlung
bedarf und sie zudem ein pralles Gesäuge hat...
...Bereits im Herbst 2015 wurden dort 6 Katzen herausgeholt und
in ein nahegelegenes Tierheim gegeben, zu welchem wir Kontakt hielten.
Dort war man auch sofort bereit, weitere Katzen aufzunehmen, sollten
wir erneut aus der verwahrlosten Haltung mit einer Unterbringung
in Not kommen. Doch so einfach schien sich der Fall nicht zu gestalten.
Die ältere Frau, die mit der aus dem Ruder gelaufenen Tierhaltung
nicht mehr klar kommen konnte, war selbst in größter Not. Ein Fall
von Demenz. Unter Einbeziehung der entsprechenden Behörden wurde
ein Ortstermin anberaumt, zu dem wir als Tierschutzverein geladen
wurden...
...Im Zuge des „dementen Falls“ in unserem Landkreis
mussten weitere Katzen, die aus der verwahrlosten Haltung stammten,
eingefangen und kastriert werden. Dank der Nachbarin, die in derselben
Straße, fast nebenan wohnt und sich seit Jahren dort um das Katzen-Elend
kümmert, wurden wir auf diese Frau aufmerksam gemacht. Zwei der
Katzen konnten wir übernehmen und kastrieren lassen. Fünf weitere
Katzen sollten von Amts wegen vom örtlichen Tierschutzverein eingefangen
und übernommen werden.
Auch von Amts wegen erhielt die Nachbarin
die Auflage, dass sie draußen kein Futter mehr aufstellen und dadurch
weitere Katzen anfüttern darf...
...Trotz Meldung beim Tierschutzverein wird sich um einen verletzten
Kater, der an der Futterstelle aufgetaucht ist nicht gekümmert.
Man fragt sich, warum sich solche Menschen Tierschützer nennen.
Ganz
bewusst wird in diesem Fall ein neues hausgemachtes Katzen-Problem
geschaffen. Und alles ausschließlich zu Lasten der Tiere...
...Anfang Mai wurden wir von Leuten aus einem weiter entfernten
Dorf angerufen. Von der Tierärztin hätten sie erfahren, dass wir
uns um Katzen kümmern. Auf der Terrasse vor ihrem Wohnzimmer, auf
dem blanken Boden hätte eine Katzenmutter ihre beiden Kinder geboren
und sie können das so nicht belassen. Obwohl ein Bettchen und Futter
bereitgestellt wurde, sollte die Mama ihre Jungen nicht im Freien
und ungeschützt vor der damals herrschenden Kälte aufziehen müssen...
Sind Sie neugierig geworden und wollen die ganze unglaubliche
Geschichte aus unserem ach so zivilisierten Deutschland lesen? Das
können Sie hier online,
oder hier als
PDF zum Download
Wer kein Gewissen hat, den wird auch keines
plagen und Gewissen sind mittlerweile Mangelware…
Eine verdammt traurige Realität, die jeden
Tag zig Mal in Deutschland vorkommt - bitte halten auch SIE die
Augen offen und scheuen es nicht, solche Fälle, wie unten beschrieben,
zu melden.
Bußgeldkatalog Deutschland
Wegwerfen einer Kippe ca. 10 – 20 Euro
unerlaubtes Entsorgen von Hausmüll ca. 20 – 35 Euro
unerlaubtes Entsorgen von Bauschutt
1 Kubikmeter ca. 50 – 400 Euro
über 5 Kubikmeter ca. 1.000 – 10.000 Euro
Entsorgen von Haustieren bis 20.000 Euro
Wird aber, zur Anzeige gebracht, fast immer
als Kavaliersdelikt gewertet!
Da das Aussetzen und unversorgte Zurücklassen eines Tieres gemäß
§3 Nr. 3 Tierschutzgesetz verboten und mit einem Bußgeld bis 25.000,-
Euro belegt ist, geht man zu Gunsten des Eigentümers
im Zweifelsfall davon aus, dass es sich um ein Fundtier handelt,
bis das Gegenteil bewiesen ist. Gemäß §965 BGB ist der Finder
verpflichtet, unverzüglich Anzeige beim Eigentümer oder wenn der
unbekannt ist, bei der zuständigen Behörde zu erstatten. Zuständige
Behörde ist zunächst das Fundbüro bei der jeweiligen Gemeinde bzw.
Stadt, in der das Tier gefunden wurde. Alternativ kann das Tier
auch im Tierheim abgegeben werden und das Tierheim übernimmt dann
die Fundanzeige. (Quelle: Tasso)
„Dass einmal das Wort "Tierschutz"
geschaffen werden musste, ist eine der blamabelsten Angelegenheiten
der menschlichen Entwicklung“ (Zitat Theodor Heuss)
und was muss es für ein unverfrorener und berechnender Mensch
sein, der seinen Umzug plant und nur einen Teil seiner Katzen mitnimmt
und den „Rest“ zurücklässt, wie den alten staubigen
Rasenmäher im Schuppen…
So geschehen im Kreis Freudenstadt:
Am 26.06.2015 zog eine angebliche Katzenfreundin fort in einen
ca. 400 km entfernten Ort. Einen Teil ihrer Katzen nahm sie mit.
4 Katzen ließ sie einfach am verwaisten Haus zurück.
Das Leidwesen
der Nachbarn lag nicht darin, dass die armen Tiere auf sich gestellt
waren und zurück gelassen wurden. Nein, die Nachbarn fanden es unerhört,
da sie doch zu den Menschen gehören, die grundsätzlich keine Katzen
mögen. Und vielleicht passiert ja noch Schlimmeres und es erbarmt
sich jemand, die armen Kreaturen sogar zu füttern.
Es ist unfassbar – aber so kam dann auch der Stein ins
Rollen.
Eine Mitarbeiterin unserer Katzenhilfe wohnte auch inmitten der „netten“
Nachbarschaft und suchte den Kontakt zu dieser Frau, die ihre Katzen
im Stich gelassen hatte. Sie lehnte vehement ab, für die vier Katzen
verantwortlich zu sein. Kurzerhand zeigte die Mitarbeiterin die
selten gewordene Courage und fuhr jeden Tag zwei Mal 15 km, damit
die Tiere Futter bekamen. Erschreckend, in welchem Zustand sich
die Tiere befanden. Drei der Katzen, weiblich, waren wahrscheinlich
vom Alter her schon in einem 2-stelligen Bereich.
Da die ‚ach so nette Nachbarschaft‘ sehr schnell
ein Fütterungsverbot bei der Ortschaftsverwaltung erwirkt hatte,
war Gefahr im Verzug. Es wurde jedoch zugestanden, die Tiere so
lange am Haus der Besitzerin füttern zu dürfen, bis eine Lösung
für die vier Katzen gefunden wurde.
Fest stand für uns wieder einmal einstimmig: sie
sollen nicht ins Tierheim!!

Aber wo gibt es so schnell eine Lösung für diese verängstigten
und scheuen Tiere – nur eine Katze schien sehr zutraulich
zu sein.
Es gab den Lichtblick, dass ein paar Tage zuvor von einem Tierpark
in der Nähe die Nachfrage für eine Katze wegen der bestehenden Mäuseplage
kam. Die Mitarbeiterin erzählte von diesem akuten Notfall und fragte
an, ob man eine Katze von den vier zurückgebliebenen evtl. übernehmen
würde. Die spontane Aussage des Parkleiters, alle Katzen zu übernehmen,
freute uns riesig. Und auf unsere Bedenken, dass sicher für alle
tierärztliche Versorgung notwendig wäre, bot man auch an, diese
bei dem eigenen Tierarzt zu regeln. Für uns war nur noch zu klären,
wo man alle Katzen bis zum Umzug in den Tierpark unterbringen könnte.
Die Katzen hatten auf die veränderte Gesamtsituation ziemlich
verstört reagiert. Daher fing die Mitarbeiterin eine Katze nach
der anderen mit der Lebend-Falle ein und brachte die ersten zwei
Samtpfoten vorsorglich doch zum Tierarzt, um sie kurz durchchecken
zu lassen. Anschließend zogen sie in der üblichen Katzen-Pflegestelle
ein.
Was in der Pflegestelle nicht sofort erkannt wurde, war, dass „Berli“,
sie hatte ein Glubschauge und total verfaulte Zähne, wahnsinnige
Schmerzen gehabt haben muss..
„Lady“ machte von allen
noch den besten Eindruck, außer des starken Milbenbefalls der Ohren –
sie scheint auch älter zu sein, als man annahm. Genaue Altersangaben
gibt es jedoch bei keiner der Katzen. Man hat die Tiere nur über
mehrere Jahre hinweg gefüttert.

Als
dritte im Bunde gesellte sich Kätzin „Frieda“ dazu.
Hier ordnete die Tierärztin jedoch an, dass diese umgehend operiert
werden musste, da ihr, bedingt durch mehrere Tumore im Ohr, bereits
der stinkende Eiter aus den Ohren lief. Hier handelte die Pflegestelle
sofort.
Später stellte sich heraus, dass die angeblich schon länger kastrierte
Katze „Frieda“ ein potenter „Frieder“ war.
Der Uringeruch, der sich in der Pflegestelle verbreitete, sprach
Bände.

Zum Schluss konnte Kater „Socke“ eingefangen werden,
der dann gleich beim Tierarzt als Notfall versorgt werden musste
und dort verblieb. Seine schwere, schon länger bestehende Verletzung
am Hinterteil wurde in einer 3-stündigen OP versorgt. Da „Socke“
nicht besonders gut zu händeln war und die Drainage einige Zeit
verbleiben musste, ließen wir Socke in der Tierarztpraxis unter
Kontrolle. Nach 2 Wochen holten wir ihn ab und nun darf er sich
in unserer Auffangstation in Gauselfingen weiterhin erholen und
dort eingewöhnen, bis er dann in absehbarer Zeit Freigang erhält.
Natürlich fragt kein Mensch nach den Kosten – die Besitzerin,
die einfach weggezogen ist, zieht sich charmant aus der Affäre mit
der Bemerkung „es sind nicht meine Katzen, ich habe sie nur
gefüttert – teilweise aber auch kastrieren lassen“.
Immerhin hat sie am 24.07.2015 auf dem Vereinstelefon angerufen
und nach ihrem Kater gefragt, sofern er ein weißes Ohr besitzt.
Das hat er, das weiße Ohr. Schön auch, nun ihre Anschrift und die
Telefonnummer zu wissen. Allerdings muss die Dame auf einen Anruf
lange warten, denn wir haben den Fall bereits beim Amt angezeigt.
Kurze Zeit später zogen Berli, Lady und Frieda (die nun ein Frieder
ist) im Dreierpack um.
Unsere Mitarbeiterin, Sabine, hatte im Tierpark ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass alle Miezen behandlungsbedürftig sind und
wir selbst den genauen Zustand der Tiere nicht kennen und über diese
kurze Zeit der Unterbringung nicht das tun können, was im Normalfall
für uns selbstverständlich und notwendig gewesen wäre.
Im guten Glauben, dass eben alles nicht so schlimm sei, übergaben
wir dem Tierpark die drei Miezen, der sie nochmals dem eigenen Tierarzt
vorstellen wollte. Wir hatten unsererseits unsere Pflicht erfüllt,
denn wir hatten auf die anstehende tierärztliche Betreuung hingewiesen.
Umso mehr enttäuschte uns die Äußerung des Tierpark-Chefs, die
Tiere seien überhaupt nicht geeignet für den Park und es sei ja
nicht in Ordnung, dass wir die Tiere in diesem Zustand weitergeben.
Kollegialität geht anders!
Unser Einwand, dass es die Zusage gab, dass wir in Bezug auf
den Tierarzt nichts unternehmen sollen, war schier vergessen. Der
schwarze Peter wurde uns in die Schuhe geschoben, obwohl man über
den sicher nicht so guten Zustand der Tiere im Vorfeld informiert
war.
Unsere Pflegestelle war lediglich eine kurze Zwischenstation,
bis alle drei Stubentiger eingefangen und gemeinsam zur Eingewöhnung
in den Tierpark hätten gebracht werden können.
Wir fragen uns, wie es der Tierpark handhabt, wenn er andere
geschundene Tiere übernimmt, sicher ebenso unwissend, in welchem
Zustand sie wirklich sind.
So
müssen wir uns noch wegen der Unfähigkeit der Besitzerin, ihre Tiere
richtig zu versorgen, rechtfertigen und eine unterschwellige Beschimpfung
entgegennehmen.
Die „Besitzerin“ musste herausgefunden haben, wo
die Katzen untergebracht waren. Wir staunten nicht schlecht, als
Tage später die Besitzerin der Katzen rotzfrech bei der Mitarbeiterin,
Sabine, anrief und ihr erzählte, dass sie im Tierpark nach ihren
Katzen gefragt und freundlich über deren Zustand Auskunft erhalten
hat, gekoppelt mit einer herzlichen Einladung für einen Besuch im
Tierpark.
Es fehlen uns schlichtweg die Worte……
Grund für unseren Ärger ist nicht, dass es uns nun um die Kosten
geht. Vielmehr ist es eine bodenlose Unverschämtheit den Katzen
gegenüber, sie einfach ihrem Schicksal zu überlassen. Wir haben
bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet und hoffen, die Besitzerin
erhält ihre gerechte Strafe. Ja, wir hoffen!!
Da Tiere in unserer Gesellschaft jedoch leider keine große Wertstellung
haben, sind wir ziemlich gespannt auf den Ausgang des Verfahrens
und hoffen inständig auf eine empfindliche Strafe.
Wir werden zu gegebener Zeit über den weiteren Verlauf der Geschichte
berichten.
Das Team der Katzenhilfe der NfP - Freudenstadt
Katzen erreichen mühelos, was uns Menschen versagt bleibt: durchs
Leben zu gehen, ohne Lärm zu machen.
(Ernest
Hemingway)
J o y c e - Morgens halb zehn in Deutschland –
Fund einer wertlosen Katze…
Es war ein regnerischer Tag, als ich mein Zuhause,
eine Schrebergartenanlage verließ. Hier wurde ich einige Zeit zusammen
mit anderen Katzen geduldet und gefüttert. Plötzlich war hier jedoch
alles anders, denn ein neuer Mensch war für die Anlage zuständig.
Obwohl er keinen Cent hätte ausgeben müssen, so wollte er uns weg
haben. Und unter „weg haben“, verstand er üble Dinge,
um uns zu vergrämen.
Ich
wollte mir einen neuen Platz suchen. Einen, an dem ich vielleicht
gemocht und versorgt wurde. Ich wusste, dass das wohl ein Traum
war, der wohl nie in Erfüllung gehen würde. Denn gerade wir Katzen
werden von den Menschen angeschafft, wenn wir klein und süß sind.
Meist für die Kinder oder um das Haus rundherum von Mäusen und Ratten
freizuhalten.
Ganz viele Menschen kümmern sich nach der Anschaffung
einfach nicht weiter um uns. Riesige Katzenpopulationen sind das
Ergebnis und dann reibt Mensch sich die Augen und wir werden wieder
einmal zum Problem erklärt, da wir uns durch Menschenhand vermehrt
haben. Mensch fliegt zum Mond, ist aber nicht in der Lage, bei uns
Katzen eine Geburtenkontrolle vorzunehmen?
Ich schwelgte in meinen Gedanken, was für ein dummes
Wesen der Mensch doch ist und merkte, dass nasse Büsche und Zweige
mein Fell streiften. Ich beeilte mich, meinem noch unbekannten Ziel
möglich schnell näher zu kommen.
Jetzt noch die große Straße überqueren und dann
müsste eine Häuserreihe kommen, wo vielleicht jemand ein winziges
Plätzchen im Garten für mich hätte. Der noch warme Asphalt war unter
meinen schnellen Sprüngen zu spüren, aber dass ein Auto auf mich
zuraste, das spürte ich leider nicht.
Ich wurde geblendet von den Scheinwerfern und ich
merkte diesen wahnsinnigen Schlag und die immensen Schmerzen. Ich
wurde meterweit durch die Luft geschleudert. Der Aufprall war dagegen
fast schon mild. Mein Körper landete an der Bordsteinkante, die
ihr Menschen zu eurer Sicherheit angebracht habt.
Trotz meiner schrecklichen Schmerzen hatte ich leider
das Bewusstsein nicht verloren. Ich nahm all meine Kraft zusammen
und hob mein Köpfchen. Ganz kurz sah ich das Auto, das mich angefahren
hatte. Warum fuhr es einfach weiter und warum ließ man mich hier
liegen?
Meine Versuche mich zu erheben endeten mit kleinen
Aufschreien, da meine Schmerzen unerträglich waren. Es schien, als
wäre mein ganzer Körper eine stechende Masse.
Als wäre das alles
nicht schon schlimm genug, so fing es nun auch kräftig an zu regnen.
Um mich herum bildete sich eine Pfütze. Das Wasser im Rinnstein
stieg immer mehr an und meine Kraft schwand, meinen Kopf aufrecht
zu halten. Wasser lief in meine Nase, lief in meinen Mund, und es
tat so furchtbar weh! Autos fuhren an mir vorbei. Es waren viele
Autos, und immer wieder versuchte ich, mein Köpfchen zu heben, damit
die Menschen sehen konnten, dass ich ganz dringend ihre Hilfe brauchte.
Nicht ein Auto hielt an – ich weinte vor Schmerzen, doch niemand
sah meine Tränen. Nichts und niemand interessierte sich für mich.
Noch nicht einmal meinen stattlichen Körper, der hier lag, nahm
irgendwer wahr.
Mein Instinkt sagte mir, dass mein Leben nun wohl
zu Ende ging, auch wenn ich noch recht jung war und ich wollte doch
noch nicht sterben.
Mein Körper wurde immer kälter und ich fror ganz
stark. Das lenkte mich sogar ein wenig von den entsetzlichen Schmerzen
ab.
Ich wurde auf einmal ganz müde. Ich versuchte, wieder
und wieder mein Köpfchen aus der Pfütze hochzuhalten, doch ich hatte
keine Kraft mehr. Mein Kopf fiel ins Wasser zurück und ich dachte: "Jetzt
ist es aus. Jetzt stirbst Du." Da - auf einmal waren Menschen
da. Ich dachte an die Menschen aus dem Schrebergarten, die mir immer
Futter brachten und ich freute mich so sehr, dass man mir helfen
wollte. Die fremden Menschen stiegen aus einer trat kräftig mit
seinem Fuß gegen meinen Körper. „Die hat’s wohl hinter
sich“ hörte ich ihn sagen und „Sollen die Besitzer die
Viecher doch nicht raus lassen, dann passiert so was nicht. Warum
soll ich jetzt dieses nasse und dreckige Vieh zum Tierarzt bringen,
die versaut mir nur die Polster und womöglich kostet das dort noch
was“.
Nach diesen Worten wollte ich nicht mehr weiterleben
in dieser herzlosen Menschenwelt! Ich hatte mittlerweile auch keine
Kraft mehr, die Schmerzen in mir waren verschwunden.
Als
ich wach wurde, lag ich in einer Gitterbox. Ich denke, das musste
eine Tierarztpraxis sein. So was hatte ich schon einmal gesehen,
als ein Tierschutzverein, der eigentlich nordische Hunde betreut,
mich damals einfing und mich kastrieren ließ. Danach hat man mich
in meinen Schrebergarten zurück gebracht, da ich ja hier versorgt
wurde. Sie ahnten ja nicht, dass man uns Katzen dort nicht mehr
duldete.
Ich hörte die Tierärztin zu einer Frau sagen: „Das
Sitzbein und Schambein sind gebrochen. Leider kein glatter Bruch.
Eine Exartikulation des Iliosakralgelenkes.. Versorgt wurde es operativ,
indem das Iliogelenk wieder in die alte Stellung gebracht und mit
einer Schraube fixiert wurde.
Schambein /Sitzbein heilt von selbst
ab, 4-6 Wochen Ruhe sind nötig. Ein sehr positives Zeichen: Harn
und Kot werden abgesetzt. Die Kätzin wird ca. 6-8 Jahre alt sein.
Es fehlen ihr alle Zähne.
Weiterhin ist der Mittelfußknochen
vom Hinterbein gebrochen. Hier wurde auf eine operative Versorgung
verzichtet, da die Katze die Narkose nicht so gut vertragen hat
und die OP dann beendet wurde. Dieser Bruch heilt jedoch selbst
bei Ruhigstellung der Katze. So, wie es jetzt aussieht, ist die
Kätzin hinterher nicht in ihrer Bewegung eingeschränkt, sie sollte
nach Ruhigstellung von 8-10 Wochen wieder normal und unauffällig
sein“.
Wo war ich angekommen? Im Himmel???? Ich hatte zwar
noch Schmerzen, aber die fühlten sich irgendwie anders an als in
dem Moment, wo ich meine Augen in der Pfütze geschlossen hatte.
Ich war nicht im richtigen Himmel. Aber ich habe
diesen hier auf der Erde doch noch gefunden. Die Frau, die mich
gefunden hat mir ein Zuhause für immer geben. Und der Tierschutzverein
von damals hat die Kosten übernommen.
Ja,
liebe Menschen, das ist die traurige Geschichte einer Katze, die
namenlos war und niemals ein richtiges Zuhause hatte. Ich hatte
Glück, aber tausendenden meiner Spezie’s ergeht es so, dass
sie auf den Straßen liegen bleiben und sterben und später mit dem
Straßendreck entsorgt werden.
Und ich bin nicht mehr namenlos, nun heiße ich Joyce –
gefällt euch mein neuer Name?“
Heute, am 28.07.2015 heißt diese Katze „Joyce“
und wir können sagen, die Kätzin ist auf dem besten Weg dazu, dass
sie sich nach der Ruhigstellungsfrist wieder absolut normal verhalten
kann.
Bei guter Pflege und ständigen Streicheleinheiten, Besuch
vom vorhandenen Kater, sind die Hoffnungen, dass Joyce sich in „ihrem
nicht ganz freiwilligen Zuhause“ gut eingewöhnt, sehr groß.
Gefreut hat uns von ganzem Herzen, dass sie FEST bleiben darf.
Kleine Ausflüge im Wohnzimmer beschleunigen den Heilungsprozess.
Es ist außergewöhnlich und bewundernswert, dass
Menschen, die eine verletzte Katze vor ihrer Haustüre finden, diese
nicht nur dem Notfall-Tierarzt bringen, sondern sie dann auch noch
bei sich als Pflegekatze – mit der Option der Festübernahme –
beherbergen.
Joyce hatte ganz großes Glück. Als ehemalige Schrebergartenkatze
wird sie schon bald das neue Zuhause, wieder als „Freigängerin“,
genießen können.
Auch wenn sich wohl kaum etwas verändern wird, so
können wir es noch immer nicht begreifen:
Es werden Tiere angeschafft,
man lässt sie als Freigänger raus und kümmert sich einfach nicht
mehr darum – schon gar nicht um Kastrationen. So vermehren
sich die Tiere ungewollt, weil es der Trieb so will. Und dann??
Ja, dann müssen Tierschützer eingreifen, weil sich mal wieder niemand
dafür verantwortlich fühlt.
Was man sich wünscht, das wird ignoriert –
solange wir Tierschützer helfen, da interessiert es weder die Regierung
noch die zuständigen Ämter. Hauptsache, man hat mal wieder Dumme
gefunden, die sich der Verantwortung nicht entziehen.
Doch WER zahlt den ganzen Spaß? Auch die Tierschützer!
Denn die Städte und Gemeinden haben anderes zu tun, wichtigere Aufgaben.
So bekommt man es zu hören. Ist es wichtiger, dass Grünflächen hergerichtet
oder Straßen gefegt werden? Hätten da nicht Lebewesen erst einmal
Vorrang?
Nein, Tiere haben keine Lobby und es wird jeden
Tag schlimmer. WIR jedoch von der NfP – Abtlg.Katzenhilfe –
wir setzen uns weiter ein, auch wenn es ein Kampf gegen Windmühlen
ist. Denn ein jeder Mensch trägt Verantwortung für alles Lebewesen
und das ist eine verdammt wichtige Aufgabe.
Und wir sind dankbar für die Spenden, die wir explizit
für die Katzenhilfe erhalten, um unsere Aufgabe überhaupt erfüllen
zu können.
Sollten SIE auch ein Herz für Katzen haben, und
die weitere Arbeit unserer Katzenhilfe unterstützen wollen, dann
freuen wir uns sehr und sind dankbar.
Auch im Namen von Joyce
herzlichen Dank.

Das Team der NfP – Freudenstadt – Abtlg.Katzenhilfe
-
NfP e.V., IBAN: DE29 6426 2408 0052 3760 01 BIC:
GENODES1VDS
bei der Volksbank Dornstetten / Verw.-Zweck Katzenhilfe
oder schnell und einfach über Paypal
auch hier bitte als Verwendungszweck Katzenhilfe
eintragen
Das Leid der Schrebergarten-Katzen
In der zweiten März-Woche 2015 erhielten wir mal wieder einen
Hilferuf aus einer Nachbargemeinde von Freudenstadt. Eine Katzenmutter
hätte wahrscheinlich mal wieder in ein Gartenhaus Junge transportiert.
Das wäre ja nicht weiter schlimm, das sei im Vorjahr auch schon
geschehen, aber nun soll das Gartenhaus dem Erdboden gleich gemacht
werden, d.h. der ganze Garten wird umgewandelt.
Natürlich würde
es sich um eine scheue Katze handeln. Nein, füttern würde man nicht,
denn da gibt es Hunde und die würden sicher mit den Katzen nicht
freundlich umgehen.
So
haben wir uns am 13.03.2015 auf den Weg gemacht, die ganze Sache
anzuschauen. Das Auto vorsorglich mit Falle, Boxen und Futter gepackt
und mussten feststellen, dass man so schnell gar nicht an das Gartenhaus
herankommt. Dieses war nämlich zugewachsen und somit ein tolles
Versteck für eine Katzenmutter und ihre Jungen.
Zwei Ehrenamtliche
vom Verein haben sich am nächsten Tag mit Kettensäge und Astschere
bewaffnet auf den Weg gemacht, um den Zugang zum Gartenhaus freizuschneiden.
Kaum wurde das Gelände betreten, da machte sich auch die angebliche
Katzenmutter in Windeseile aus dem Staub.

Nachdem alles soweit freigeschnitten war, wurde nach Katzenwelpen
gesucht, wir wurden jedoch nicht fündig. Natürlich ist es von der
Jahreszeit her eigentlich viel zu früh, aber man weiß ja nicht,
was einem die Natur für ein Schnippchen schlägt.
Im angrenzenden
verlassenen Hasenstall konnte man im Stroh noch gut die Kuhlen vorfinden,
in denen die Katzenmutter im vergangenen Jahr ihre Jungen großgezogen
hatte.
Als wir das Umfeld angeschaut haben, da war uns klar,
dass wir mal wieder voll in ein Wespennest gestochen haben. Rundherum
Gärten mit kleinen und großen Gartenhäusern, jede Menge Verstecke
für freilebende Katzen. So war es dann auch.
Nachdem wir in dem
abbruchreifen Gartenhaus unsere Falle aufgestellt hatten, musste
gewährleistet sein, dass sie ständig kontrolliert wird. Und da wir
sehr zuverlässige Mitarbeiter für unsere Katzenaktionen haben, war
das kein großes Problem. In gewissen Abständen haben 4 Helfer die
Kontrollen übernommen. Der Vormittag und Abend war gut abgedeckt,
um Mitternacht und morgens um 3 Uhr hat ein Helfer (er hat unseren
ganzen Respekt) sich bereit erklärt, diese Kontrollfahrten zu übernehmen,
Fast ein Wahnsinn für eine so lange Zeit, aber man trägt ja eine
gewisse Verantwortung, wenn man sich einer solchen Sache annimmt.
Einen besonderen Dank an die immer hilfsbereiten Aktiven und vor
allem auch an die Spender, die sich immer wieder für unsere Kastrationsaktionen
einbringen.
Und
so steht man Tag und Nacht parat, um eine mit der Lebendfalle gefangene
Katze aufzunehmen, das Handy am Bett, damit man jederzeit erreichbar
ist – auch in der Nacht. Prompt ging uns nicht die Kätzin,
sondern ein potenter schwarz/weißer Kater „ins Netz“,
der spät abends in der Pflegestelle abgeliefert wurde.
Durch
den guten Kontakt zu unserer Tierärztin war es möglich, dass er
auch gleich am Sonntag noch kastriert werden konnte. Kaum war der
Katermann nach 2 Tagen wieder fit zum „Auswildern“,
wurde ein zweiter Kater gefangen. Auch er wurde kastriert, tätowiert
und gechippt und auch nach 2 Tagen in Freiheit entlassen. So hätte
es weitergehen können, was aber nicht der Fall war.
Die uns ans
Herz gelegte Kätzin nämlich, die haben wir nur einmal noch gesehen,
dann hat sie sich nicht mehr blicken lassen. Natürlich waren auch
Katzen dabei, die ein Zuhause hatten, vorbildlich tätowiert konnte
man sie gleich wieder aus der Falle befreien.
So war unsere ganze
Ausbeute in 12 Tagen recht gering. Aber immerhin gibt es zwei Kater
weniger, die für Nachwuchs sorgen. Sie stehen gut im Futter, irgendwo
gibt es sicher tierliebe Menschen, die diese Katzen füttern. Wir
werden es sicher noch erfahren.
Und nun ist das Gelände dem Erdboden gleich gemacht und wir bemühen
uns beim Bürgermeister, eine Verordnung für die Gartensiedlung zu
bekommen. Zwischenzeitlich sind Kätzinnen gedeckt, die rollige Zeit
ist vorbei. Der Wonnemonat Mai ist in Sicht und es wird –
wie jedes Jahr – wieder eine Katzenschwemme geben. Um jedoch
der Tiere habhaft zu werden und dafür zu sorgen, dass es nicht zu
einer Überbevölkerung kommt, werden wir hier hartnäckig am Ball
bleiben. Einfach wird es nicht, meistens läuft man gegen Windmühlen
bei den Behörden.
Denn bereits im vergangenen Jahr hatten wir
in der gegenüberliegenden Schrebergarten-Siedlung 5 Kätzinnen mit
ihren insges. 11 Jungen und 1 Kater gefangen.
Es waren schwerverletzte
Katzenwelpen dabei, kranke, aber auch sehr scheue. Was es für eine
Aufgabe ist, diese Tiere zu päppeln und dann ein gutes Zuhause zu
finden, das weiß nur derjenige, der sich mit diesem Thema befasst.
Von den Kosten einmal ganz abgesehen.
Die zahmen Tiere konnten
wir gut vermitteln, den scheuen Kater durften wir wieder zurückbringen,
er hatte eine trockene Unterkunft und wurde täglich von einem Gartenbesitzer
auch während des Winters mit Futter versorgt.
Zwischenzeitlich
ist er zahm, hat einen Namen und freut sich über jede Streicheleinheit.
Wir haben ihn besucht, er schaut gut und gesund aus und genießt
sein Leben dort in Freiheit.
Schön wäre es, man könnte nach dieser Einfangaktion wieder beruhigt
schlafen, doch der Gedanke an die vielen freilebenden Katzen, die
um ihr Überleben kämpfen müssen, wird uns auch weiterhin begleiten.
Es ist schwer zu begreifen, mit welcher Ignoranz die Behörden immer
wegschauen und keine Sorge dafür tragen, dass sich an diesem Zustand
etwas ändert.
Irgendwo stand einmal geschrieben, dass es nicht
nur Rechte, sondern auch Pflichten gibt. Aber wen interessiert das,
wenn es um die Not der Tiere geht? Meistens wird man nur milde belächelt.
Wir können jedoch damit umgehen und machen einfach weiter „für
die Tiere“.
Das Team der Katzenhilfe bei der NfP - Freudenstadt
Mamutschka - die Mutterliebe einer Katze - was
ist das?

Ich weiß nicht mehr, wie ich überhaupt hier auf
den Bauernhof gekommen bin. Sicherlich habe ich irgendwann überlebt,
als meine Geschwister auf übelste Weise umgebracht wurden.
Getötet
von Menschenhänden, die über unser Schicksal bestimmen. Das Schicksal
eines Wesens, das die gleichen Organe hat wie sein Mörder –
auch ein Herz, das ebenso schlägt.
Ich fragte mich oft, warum ihr Menschen uns Tieren
das antut. Warum? Was haben wir euch angetan, dass ihr dazu fähig
seid? Ja, ich weiß, dass ihr vor keiner Spezies halt macht. Ihr
tötet alles, was ihr zum Problem erklärt, was ihr Essen könnt oder
was euch aus eurer Sicht irgendetwas streitig machen möchte. Ihr
bringt sogar euresgleichen um, viele von euch auch die eigenen Kinder.
Kinder…………………..
Mir
tut es noch immer sehr weh, wenn ich an all meine toten Babies denke.
Wir Katzen gehen nicht zum Tierarzt und lassen uns Antibabypillen
verschreiben oder die Spirale einsetzen. Nein, wir folgen unserem
Instinkt und vermehren uns. Ein Einfaches wäre es, dass die Menschen
hier eingreifen und uns lediglich kastrieren lassen – mehr
nicht. Es ist da auch völlig unwichtig, woher wir Katzen überhaupt
stammen – denn darüber ist „Mensch“ sich bis heute
nicht einig. Die immense Population ist da und dagegen hilft kein
Katzenmord, sondern eine Geburtenregelung, wie auch in Afrika bei
den Menschen.
Unverständlich ist, dass in einem hoch entwickelten
Land so viele Menschen leben, die jedweden Respekt vor dem Leben
verloren haben. Ein Menschenleben zählt kaum etwas, ein Tierleben
nichts, nein eher noch, überhaupt nichts.
So war es, dass ich meine ersten Babies bekam. Sie
hatten kaum einen Schluck meiner Milch getrunken, als der Hofbesitzer
kam und mir meine Babies fortnahm. Ich hörte noch einige dumpfe
Schläge gegen die Stallwand. Er hatte sich noch nicht einmal aus
der Scheune entfernt. Ein wenig Hoffnung hatte ich noch, dass vielleicht
eines meiner Kinder überlebt hatte und ich suchte einige Tage maunzend
den Hof ab – es kam aber keine Antwort.
Kaum waren wenige Monate vergangen, spürte ich wieder,
dass mein Bäuchlein dicker und dicker wurde. Ich ahnte nicht, dass
die Menschen hieran erkannten, dass sie bald wieder zu Katzenmördern
mutieren konnten. Wieder lag ich im Heu und brachte meine Kinder
zur Welt – wieder war ich Stunden später alleine und mein
klägliches Maunzen interessierte niemanden.
Es war dann wieder soweit, dass ich Babies auf die
Welt brachte. Ich konnte sie eine Weile vor den Tod bringenden Händen
verstecken. Ich wollte mich aber nicht damit abfinden, dass Leben
geboren wurde, um umgebracht zu werden. Es musste doch auch irgendwo
hier auf dieser Welt, die für Mensch und Tier geschaffen wurde,
auch Menschen geben, die ihre Verantwortung für die ihnen anvertrauten
Tiere ernst nahmen.
So machte ich mich zusammen mit meinen drei winzigen
Kindern auf die Suche nach genau diesen Menschen. Eine Weile war
ich schon unterwegs, als ich ein Haus sah, in dem noch ein Licht
brannte. Schemenhaft erkannte ich hinter der Fensterscheibe, die
Umrisse einer Porzellankatze. Wer sich eine solche Figur ins Fenster
stellt, der hat sicherlich auch ein Herz für eine Katze mit echten
Haaren und sicherlich auch für deren Nachwuchs.
Wir machten es uns in der Nähe der Garage in einem
Unterstand gemütlich. Schon am nächsten Tag kam eine Frau aus dem
Haus. Als sie mich sah, wurde ich freundlich begrüßt und Minuten
später schlabberte ich aus sicherer Entfernung ein Schälchen mit
Katzenmilch leer. Ich wusste sie nicht richtig einzuschätzen und
meine Erfahrungen lehrten mich, Distanz zu den Menschen zu halten.
Meine Babies brachte ich selten mit, wenn sie mich fütterte.
Ich wusste nicht, dass die nette Frau einen Tierschutzverein
informiert hatte, dass ich mit meinen Kindern hier eingezogen war.
Die Leute kamen mit einem großen Käfig, in dem auch
eine geschlossene Kiste war, in den sie leckere Sachen packten.
Irgendwann wurde ich schwach und landete zusammen mit meinen drei
Kleinen in der Kiste.
Als dann die Menschen kamen, habe ich getobt und
gefaucht, was mein kleiner Körper hergab. Meine Babies ahnten, dass
was passiert war und blieben in der Holzkiste. Dieses Mal wollte
ich sie nicht wieder verlieren – nicht an Menschen, denen
ich doch vertraut hatte, dass sie meine Kinder am Leben lassen.
Wir
wurden irgendwo hingefahren und als ich aus der Kiste lugte, sah
ich, dass wir in einem Raum waren. Meine Kinder blieben fast 5 Wochen
in der Kiste – die Menschen kamen dauernd in den Raum und
schauten. Sie waren wohl froh, dass sie erkennen konnten, dass meine
Kinder noch lebten. Aber das sollte auch so bleiben – nur
mit einem Besen bewaffnet trauten sie sich den Raum zu betreten.
Dieses Mal zeigte ich ihnen, dass ich meine Kinder nicht widerstandslos
aufgeben würde – das Töten musste endlich ein Ende haben.
Nach und nach spürte ich, dass ich wohl doch an
die richtigen Menschen geraten war. Niemand näherte sich uns aufdringlich
oder bedrängte mich. Wir bekamen Futter und frisches Wasser. Ich
konnte nach diesen 5 Wochen endlich meinen Kampf für meine Babies
aufgeben und sie sorgenfrei in den großen Raum, in den wir umgezogen
waren, spielen und toben lassen. Nicht nur aus Dankbarkeit schmiegte
ich mich an die Beine der Menschen und musste ein wenig schmunzeln,
dass sie mir wohl nicht wirklich trauten und immer ein wenig besorgt
schauten, wenn ich mit ihnen schmusen wollte.
Na ja, verstehen konnte ich das. Aber ich war halt
auch nur ein Lebewesen mit Herz, das sich nach Streicheleinheiten
sehnte…
Diese Menschen, die Tierschutz betreiben, haben
dann nach einer ganzen Weile für meine Babies ein Zuhause gesucht.
Sie hatten ihnen sogar Namen gegeben: „Kimi, Gismo und Candy“ –
ich war so stolz, endlich meinen Kindern eine gute Mutter gewesen
sein zu dürfen.

Als meine Kleinen mit 12 Wochen ausgezogen waren,
durfte ich noch bleiben. Nach einer Weile war ich wieder ganz fit.
Man brachte mich zu einem Arzt, der mich chippte (da wissen dann
die Leute wo man wohnt) und mich kastrierte (da hat man dann mit
der Familienplanung abgeschlossen). Auch die OP habe ich ganz schnell
weggesteckt.
Ich war skeptisch, als man mich nun wieder zu dem
pensionierten Landwirt brachte, der alle meine Babies auf dem Gewissen
hatte. Gewundert hat mich, dass er und seine Frau mich eigentlich
liebevoll aufnahmen. In der Wohnung gab es Körbchen, ein Katzenklo
und eine Futterstelle für mich. Ich traue ihnen noch nicht wirklich
und deshalb habe ich auch sofort die nette Nachbarin besucht, die
mir den Tierschutz schickte. Wenn es mir also hier in meinem Zuhause
nicht mehr gefallen sollte, dann ziehe ich eben wieder um.
Wir Tiere sind euch Menschen ja auch weit voraus,
dass wir keinen Hass empfinden. Ich kann es zwar noch immer nicht
begreifen, was mir und meinen Kindern angetan wurde, aber hassen
tue ich die Menschen dafür nicht. Ich hoffe.
Hoffe darauf, dass sie daraus gelernt haben, dass
der Mensch mit ein wenig Aufwand wahnsinnig viel Leid und Elend
in der Tierwelt verhindern könnte und es auch tut.
Eure Mamutschka
Update 29.08.2014
Nachdem die Pflegestelle bald Urlaub macht, stand
gestern, am 28.08. der Umzug der kleinen Miezchen mit Mama an.

Gleich zu Anfang wurden die kleinen Zwerge erst
einmal von endlos vielen Zecken befreit, nur die Baby-Zecken, die
haben wir nicht erwischt. Unglaublich, was die kleinen Körperchen
alles aushalten müssen. Anschließend war Ohrenpflege angesagt. Der
Dreck quoll schon über den Rand und man muss fast annehmen, dass
die Kleinen eigentlich nichts mehr hören konnten. Mehr als geduldig
haben sie es über sich ergehen lassen – alles, was man gemacht
hat. Sie haben sich mit angsterfüllten Augen auf den Schoß und in
den Arm gedrückt. Dass sie unter Stress standen, das hat man gemerkt,
sie waren angespannt und keiner von den Dreien hat geschnurrt. Es
war aber kein Problem, sie einfach aufzunehmen.
Aber Körperpflege muss sein und so wurden sie gestern,
vor der Abholung in unsere andere Katzen-Pflegestelle der Tierärztin
in Freudenstadt vorgestellt. Dort bekamen sie noch ihre erste Entwurmung
und einen Microchip gesetzt. Der Chip ist einfach ein MUSS, vor
allem, weil wir dafür Sorge tragen, dass die kleinen Schätze nach
der späteren Kastration einmal Freigang bekommen.
Nun wissen
wir auch, dass das vermutete Geschlecht stimmt und wir können sagen,
dass es 2 weibliche und 1 männliche Katze sind, heute schätzungsweise
9 Wochen alt. Die Abgabe findet nicht vor der 12. Woche statt –
so lange werden die Kleinen mit ihrer Mama zusammen bleiben.
Da ist die kleine Amy mit dem Strich über die Nase,
die ihrer Mama so sehr ähnlich sieht,

Kiara, die grau/weiße, sie hatte ganz fürchterlich
dreckige Ohren,


Ninjo, der mausgraue Kater.

Und nicht vergessen haben wir, auch der Mama einen
Namen zu geben. Sie heißt „Naomi“.


Erstaunlicherweise sind alle Miezen zum Anfassen,
auch die Mama. Und wir möchten nicht wissen, wer die kleine Familie „entsorgt“
hat. Da die letzten Tage nur wolkenbruchartiger Regen fiel, hätten
sie es schwer gehabt, ein trockenes Plätzchen zu finden. Bedenken
bestehen immer, dass Katzenmütter ihre Jungen einfach wieder an
einen anderen Ort bringen. Wir hatten großes Glück, dass sie vorher
noch durch die nette Familie abfangen werden konnte.
Nun sind die Kleinen und die Mama bis zur Vermittlung
in unserer Pflegestelle in der Nähe von Freudenstadt. Wer Interesse
hat an einem Miezchen – oder auch gerne an der Mama, die ja
auch vermittelt werden soll, möchte sich doch bitte an folgende
Telefonnummer wenden:
Katzenhilfe der NfP - Frau Kern, mobil: 0172 –
62 01 484
Selten geworden sind sie, die Menschen, die eben
NICHT wegschauen
Am 21.08.2014 wurden wir darüber informiert, dass sich ein paar
Straßen entfernt von uns eine Katzen-Mutter mit ihren 3 Jungen eingestellt
und sich unter dem Gartenhäuschen einquartiert hat. Nachdem man
in der ganzen Umgebung herumgefragt hat erfuhr man, dass sie zuvor
ihre Jungen in einem Schuppen in der weiteren Nachbarschaft zur
Welt gebracht hat. Nein, gehören würde sie niemandem, sie sei herrenlos.
Aber was tun – draußen und sich selbst überlassen, das kann
man auf keinen Fall und der hauseigene Kater stellt schon interessiert
seine Ohren.

Also wo geht man hin? Das Tierheim kommt überhaupt gar nicht
infrage und so erinnert man sich, dass es im Ort einen Hundeverein
gibt, der sich auch um Katzen kümmert.
Dort nachgefragt erfuhr
man, dass derjenige, der füttert, eigentlich auch verantwortlich
sei. Nur das Füttern einstellen, das geht gar nicht. So war die
Familie ein wenig ratlos und wir – die gerade erst eine andere
Miezen-Mama mit ihren drei Jungen gut vermittelt und untergebracht
- richteten mal wieder alles her, um die kleine Familie aufzunehmen.

Da
hier im Büro ständig Land unter ist, brauchte man Hilfe für die
Einfangaktion. Für die netten Menschen schien es kein Problem zu
sein, sie boten an, sich darum zu kümmern.
So verging der Samstag, an dem sich niemand gemeldet hat, doch
am Sonntag zur Mittagszeit ging das Telefon und wir hörten, dass
ein Junges in einer Box sei und ich nun mit der Falle kommen könnte
und dass man anschließend auch die Mama und den Rest einfängt.
Bevor ich mich auf den Weg gemacht hatte, wurde noch das Badezimmer
hergerichtet. Alle Decken, Tücher und Körbe wieder neu bestückt,
frische Katzenklos gerichtet und schon mal Futter in abgedeckten
Schüsselchen hingestellt. Alles war zum Einzug bereit.
Die Falle konnte gut in dem Gartenhäuschen aufgestellt werden
und eine Einfangbox sollte zum Umschichten dienen. Das Kleine, das
bereits eingefangen war nahm ich mit.
Es ließ sich schon streicheln
und ich sah dem Rest eigentlich gelassen entgegen.
Kaum war ich Zuhause und hatte den Winzling versorgt, ging schon
wieder das Telefon.
Man hätte die Mama mit einem Jungen in der
Falle, das andere Junge in der Umschichtbox gefangen und ich könnte
es abholen. Da mein Auto die große Katzenfalle, wenn sie bestückt
mit Miezen ist, nicht aufnehmen kann, brachten die netten Menschen
alle Miezen direkt hier her.
Mutter,
Vater, Kind – alle wollten sehen, wo die kleine Familie dann
vorübergehend wohnen darf.
Schnell waren die Jungen alle in einer Höhle verschwunden und
die Mama versteckte sich hinter einem Korb. Wir schätzen die Kleinen
auf ca. 8-9 Wochen und es war uns gleich möglich, alle auf den Arm
zu nehmen, ohne dass sie kratzten, fauchten oder bissen. Dem einen
Kleinen durften wir sogar eine große und noch festsitzende Zecke
wegmachen, ohne dass es auch nur mit der Wimper zuckte.
Dann
war Ruhe im Badezimmer – eine richtige Stille, keine der Miezen
rührte sich und die Mama stellte sich einfach tot. Aber man konnte
sie streicheln und das ist schon mal viel wert.
Die erste Nacht verbrachten sie mit viel Randale – räumten
das Fensterbrett ab, zogen alle Decken und Tücher weg, spielten
mit Bällchen und Mäuschen – aber sie benutzten auch das Katzenklo.
Die Futternäpfe, die randvoll gefüllt waren, gähnten vor Leere.
Ein wenig sind sie nun angekommen, aber man merkt, dass sie die
Freiheit vermissen. Für uns ist es sonnenklar, dass wir die Kleinen
vom Tierarzt versorgen lassen (entwurmen, chippen, impfen) und die
Mama sowieso. Es wird aber noch ein bisschen dauern, bis sie vermittlungsfähig
sind, doch in ein paar Tagen können wir auch sagen, was für ein
Geschlecht sie haben.
Nein, wenn jemand fragt, es gibt kein Ende, so lange die Verantwortungslosigkeit
der Menschen, die sich wahllos Tiere anschaffen und sie nicht ordentlich
versorgen, weitergeht. Es wird produziert und produziert und es
sind immer dieselben Menschen, die sich kümmern und versuchen, das
Elend wenigstens ein bisschen einzudämmen. Man hat auch langsam
keine Lust mehr, die Leute verbal zu erreichen, weil sie einfach „zumachen“
und es sooo niedlich finden, wenn ihre Katze Junge bekommt –
die dann wieder Junge bekommen und so weiter und so fort.
Die Miezenmama, die noch keinen Namen hat und ihre Kinder sind
in Sicherheit und werden von uns versorgt. Wer aber kümmert sich
um die vielen anderen Katzen, die endlos Junge gebären müssen und
um die sich keiner kümmert?
Wo bleiben die Gemeinden – die Städte – der Staat
überhaupt? Sie sonnen sich in ihrer Politik, auf die man schon lange
keine Lust mehr hat und kümmern sich um wichtige Dinge, wie das
Museumsfest oder das Jubiläum der Sportfischer.

Und so ist man weiterhin auf die Menschen angewiesen, die „eben
nicht wegschauen“, die es für selbstverständlich ansehen,
dass man Verantwortung auch „lebt“.
Monica Schwartze
Update 29.08.2014 – Ninja Glücklich
Es ist doch nur eine Katze…
...dann schauen die meisten Menschen einfach weg und das Thema
ist vergessen. Helfen, ja helfen will heute keiner mehr. Und doch
ist eine Katze ein Lebewesen, aber es gibt davon zu viele und dann
sind die Menschen überfordert. Die Ämter reden sich raus oder tun
gar nichts. Denn es gibt ja auch einen örtlichen Tierschutzverein.
Aber wenn dieser auch nichts tut?
So sind wir gefragt, von der
Katzenhilfe bei der NfP-FDS.
Und wieder einmal hat sich ein Problem ergeben, das vom Menschen
produziert wurde. In einem Nachbarort befindet sich ein älterer
Mann, der sich in der Schrebergarten-Siedlung seit vielen Jahren
um die Katzen kümmert. Ja, die Gemeinde weiß Bescheid und der Bürgermeister
findet es ja auch ganz schlimm, aber helfen?? Nein Hilfe hat er
keine bekommen und nun sind alle Plätze mit kleinen Miezen belegt
und er steht da und weiß nicht mehr, an wen er sich wenden soll.
Bis seine Tochter die Initiative ergreift und bei der Tierärztin
in Freudenstadt um Hilfe fragt. Anlass war dafür, dass die Tochter
ein kleines Katzenkind mit einem dicken und vereiterten Beinchen
angeschleppt hat, das sofort behandelt und an den Tropf gehängt
werden musste. Der Knochen war schon angegriffen. Aber es ist ja
nicht nur dieses eine Kleine – da wuseln ja noch mehr solche
Winzlinge mit ihren Müttern herum. Und potente Kater gibt es auch.
Ein Anruf bei der NfP und noch am selben Tag fahren wir dort raus
mit unserer ganzen Ausrüstung, um zu helfen.
Wir sehen eine abgelegene Schrebergarten-Siedlung und viele wunderschön
gepflegte Gärten. In einem davon wartet der Vater der Initiatorin.
Er steht da mitten in einer Schar Katzen, die um Futter betteln.
Und er gibt ihnen Futter – seit vielen Jahren schon. Nicht
alle überleben, manches Katzenkind ist nicht mehr im Gefolge der
Mama.
Vom Fuchs geholt? Der Wald ist nicht sehr weit entfernt
und wir denken uns unseren Teil. So kann diese Situation aber nicht
bleiben, auch die überlebenden kleinen Katzen werden groß und produzieren
wieder Nachwuchs.
Als wir in den Garten gehen, verschwinden alle
Miezen – aber das ist nichts Neues für uns. Immer wenn Fremde
auftauchen, dann sind die Katzen vorsichtig und suchen erst einmal
das Weite. Dann sehen wir jedoch eine Katzenmama, abgemagert und
um Futter bettelnd. Sie springt über ihren Schatten und wagt sich
zu dem alten Mann, streicht ihm um die Beine und wir sehen, dass
sie zahm ist und er sie anfassen kann. Das Kind von ihr ist in gebührendem
Abstand zurück geblieben.
Dass es einfach für ihn wäre, so sagt
uns der Mann, die Mama mit den Kindern einzufangen. Wir glauben
ihm, denn aus Erfahrung wissen wir, dass die Katzen zu den Menschen,
die sie nicht verscheuchen, sondern gut behandeln und füttern, zutraulich
sind. Aber an diesem Tag war nichts mehr auszurichten. Wir verabredeten
uns für den nächsten Tag. Der Mann sollte die Katze mit den Kindern
einfangen, seine Tochter fährt zur Tierärztin und einer von uns
holt sie dort ab. So war es geplant und die Tierärztin schnell informiert.
Sie weiß, wenn wir etwas in die Hand nehmen, dann ist sie auch zu
jeder Zeit bereit, diese Aktionen zu unterstützen und kooperiert
auch nach ihrer Öffnungszeit mit uns. Hand in Hand zu arbeiten,
das ist oberste Priorität, damit alles nach allen Seiten abgedeckt
ist. Und das klappt auch immer – wir sind ein eingespieltes
Team.
Am nächsten Tag kam dann der Anruf, dass die Tochter mit zwei
Fallen auf dem Weg in die Tierarztpraxis ist. Die Mama war eingefangen
und noch ein Kater, der wahrscheinlich der Vater all der Kinder
ist, die dort in den Gärten herumspringen.
So kamen die beiden
Miezen in die Pflegestelle. Der Kater war schnell erholt und hat
sich ständig sein Bäuchlein vollgeschlagen, er machte auch einen
ganz relaxten Eindruck. Nur angefasst wollte er nicht werden, was
auch nicht sein muss.
Hingegen die Miezenmama war ein erschütternder Anblick. Ihr einmal
langes Fell war struppig und stumpf, sie lag nur auf dem Fensterbrett
und hat geschlafen. Ihr kleiner Körper war so ausgezehrt, dass sie
zum Fressen nicht mal aufgestanden ist. Auch ihre Notdurft hat sie
gerade so, wie sie lag, erledigt.
Eine Miezen-Mama, selbst noch
ein halbes Kind und schätzungsweise – so der alte Mann –
1,5 Jahre alt. Zweimal hätte sie schon Junge gehabt und nun war
sie, kaum die letzten Kinder entwöhnt, schon wieder trächtig gewesen.



Das alles geht nicht spurlos an uns vorbei und man kann seine
Emotionen kaum verbergen.
Die
restlichen Kleinen, die eingefangen werden konnten, siedelten in
eine andere Pflegestelle um, die Miezen-Mama sollte sich hier bei
uns in aller Ruhe erholen.

Es hat Tage gedauert, bis sie sich einmal richtig bewegt hat.
Leise fauchend ließ sie sich streicheln und nahm dies nach einiger
Zeit auch gerne an.
Nach einer gewissen Zeit entdeckt sie dann
das Katzenklo und kam vom Fensterbrett herunter. Wir hatten ständig
die Unterlagen gewechselt, was sie nicht störte.
Einen so erbarmungswürdigen
Miezen-Fall hatten wir schon lange nicht mehr bei uns gehabt. Diese
kleine Mama war fertig, ausgezehrt und man hatte das Gefühl, dass
sie sich fast aufgegeben hat. Nach einigen Tagen haben wir sie entwurmt,
da sie auch unter starkem Durchfall litt. Da sie das Futter regelrecht
in sich hineingeschlungen hat, war es kein Problem, ihr die Wurmtabletten
ins Futter zu schmuggeln.


Nun ist Ninja, so haben wir die kleine Mama genannt, 3,5 Wochen
bei uns und hat sich langsam erholt. Ihr Fell glänzt wieder ein
bisschen, ist nicht mehr struppig und sie ist sehr zutraulich zu
uns. Sie frisst nicht mehr wie eine Wilde das Futter weg, sondern
genießt es zwischenzeitlich. Auch hat sie gelernt, dass man seine
Notdurft auf dem Katzenklo hinterlässt.
Wir haben Ninja mit dem letzten Katzen-Welpen von einer anderen
Miezen-Mutter zusammengebracht und die zwei harmonieren prächtig.
Sie spielen und toben und haben insgesamt ca. 45 qm zur Verfügung.
Aber Ninja will wieder in Freiheit. Und wir werden sie nicht festhalten.
Es wurden bereits Anzeigen geschaltet und wir geben die Hoffnung
nicht auf, dass auch jemand die hübsche Ninja zu sich aufnehmen
wird.
Aber auch für den kleinen Katzen-Welpen „Candy“
suchen wir noch liebe Menschen. Ihre Geschwister sind schon ausgezogen
in eine Familie, doch Candy wartet noch auf die Chance einer Vermittlung.
2 Tage alt waren die Kleinen, als sie mit ihrer Mama bei uns einzog.
Mutter und Kinder blieben beisammen, bis die Kleinen 12 Wochen erreicht
haben. Die Mama ist wieder an ihre Futterstelle gekommen, wir werden
in einem anderen Bericht in nächster Zeit darüber schreiben.
Lange haben wir uns überlegt, die Geschichte von Ninja zu veröffentlichen.
Es ist für uns immer wieder unbegreiflich, mit wieviel Ignoranz
in unserer heutigen Zeit mit den Tieren – hauptsächlich den
Katzen – umgegangen wird. Sie werden behandelt wie Aussätzige.
Da gibt es Tierschutzvereine, es gibt Ordnungsämter, Gemeinden,
die für Tiere ohne Besitzer da sein sollten und NICHTS, aber auch
gar nichts passiert. Man ist es fast schon lange leid, als Bittsteller
auf den Ämtern zu erscheinen. Es sind nicht wir, die etwas wollen,
sondern es müsste den Zuständigen doch klar sein, dass wir es sind,
die deren Aufgaben übernehmen. Es wäre angebracht, dass man sich
von Amts wegen um die Katzenprobleme kümmert, denn schon lange haben
wir Verhältnisse wie im Ausland. Nur will es keiner sehen. Es ist
auch einfacher, wegzuschauen, als Verantwortung zu übernehmen.
Nicht,
dass uns diese Arbeit zu viel wäre – nein – aber irgendwo
sind Grenzen gesetzt und zwar auch finanzieller Art. Tierschutzvereine
erhalten Gelder von der öffentlichen Hand, wir sind auf Spenden –
speziell für die Katzenhilfe – angewiesen. Und würde es nicht
immer wieder besonders liebe Menschen geben, die ebenso ein großes
Herz für die Katzen haben, dann könnten wir nicht in diesem Umfang
tätig sein.
Der Schrebergarten ist nicht die einzige Baustelle in unserem
Landkreis Freudenstadt. Zwischenzeitlich wurden wir auch in einen
weiteren Teilort von FDS gerufen, da sich dort dasselbe Problem
angebahnt hat und keiner helfen will. Ringsherum sind Bauernhöfe,
klar, dass die Katzen abwandern, wenn es zu viele werden. Aber es
fehlt absolut die notwendige Einsicht, die Tiere kastrieren zu lassen.
Fünf weibliche Katzen, sicher alle noch unter einem Jahr, rannten
dort mit ihren Kleinen herum. Wir haben sie kastrieren und kennzeichnen
lassen. Die Kleinen, eines davon musste stationär zum Tierarzt und
ist dann nach einigen Tagen an einer Katzenkrankheit verstorben,
wurden von uns übernommen. Wir ließen sie tierärztlich versorgen
mit allem, was dazu gehört und konnten alle gut vermitteln.
Wahrscheinlich schauen die Behörden weiterhin zu oder eher WEG –
obwohl es zwischenzeitlich die Möglichkeit für die Städte und Gemeinden
gibt, eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht einzuführen.
Wir sind gespannt, wie sich alles weiter entwickelt – doch
aufgeben werden wir nicht, uns für die Katzen stark zu machen, dafür
einzusetzen, dass sich bald etwas ändert.
Bitte helfen Sie uns auch bei diesen Katzenproblemen zu helfen.
IBAN: DE29 6426 2408 0052 3760 01 BIC: GENODES1VDS
Verwendungszweck: NINA
bei der Volksbank Dornstetten
Vielen Dank.
Die Katzenhilfe bei der NfP – Freudenstadt
Update 03.09.2012
Neues von Marie (Katzenfangaktion am 07./08.06.2012)
Marie ist mittlerweile kastriert und wohl auf. Leider macht sie
es mehr wie deutlich, dass sie nicht zahm werden will und dringend
darauf wartet, wieder in die Freiheit entlassen zu werden.
Unglücklicherweise haben wir erfahren, dass es an der Stelle,
an der Marie bisher gelebt hat demnächst eine Großbaustelle geben
wird. Somit war klar, dass Marie nicht mehr dorthin zurück kann.
Eine geeignete Stelle zur Auswilderung zu finden gestaltete sich
zunächst sehr schwierig, aber durch einen Zufall haben wir nun einen
Traumplatz für die hübsche Mieze gefunden. Am Sonntag den 02.09.
war es dann soweit, dass Marie umziehen durfte. Sie lebt nun im
Raum Gaggenau und hat dort ein wirklich traumhaftes Zuhause. Marie
hat ihr neues Reich praktisch auf einem kleinen Bauernhof mit Pferden,
Hühnern, Kaninchen Schafen und Ziegen. Es gibt noch eine ca. 15-jährige
Katze sowie einen alten Hund dort, eine große Scheune in der sicher
viele Mäuse sind und weite Koppeln, über die sie Vögeln nachjagen
kann. Die nächsten 8 bis 10 Tage muss sie noch im Auswilderungskäfig
verbringen und dann darf sie grenzenlose Freiheit genießen. Wir
hoffen sehr, dass es ihr so gut gefällt wie ihrem Pflegefrauchen,
die am liebsten gleich mit eingezogen wäre und sie nach ihrer „Freilassung“
dort bleibt und sich wohl fühlt.

Die NfP kommt selbstverständlich weiterhin für die Kosten für
Marie auf und würde sich freuen, liebe Menschen zu finden, die als
Pate die Aktion unterstützen wollen. Leider gibt es viel zu wenig
Möglichkeiten, scheue Katzen auszuwildern und wir sind dankbar dafür,
dass man uns für Marie diese Chance gegeben hat.
Kastrationsaktion in der Nähe von Freudenstadt
Ständig hofft man, dass der Kelch an einem vorbei geht und trotzdem
ist man sofort bereit zu helfen, wenn man gerufen wird. Dieser Hilferuf
erreichte uns gleich Anfang 2012.
Da
gibt es eine kleine Katze im Freien mit vereiterten Augen, die man
einfangen müsste. Eine ältere Dame vom örtlichen Tierschutzverein
hatte es gemeldet, mit der ich früher schon mal zu tun hatte. Selbst
gesundheitlich nicht auf der Höhe, wollte sie einer 90-jährigen
Frau, die eine Futterstelle betreut, behilflich sein, das kranke
Tier einzufangen, was jedoch nicht gelang. Diese 90-jährige Frau
würde seit über 20 Jahren an diesem Ort die Katzen versorgen. Oh,
oh – wie soll das auf Dauer gehen?
Naja, so eine kleine
Katze ist wohl schnell eingefangen. Noch nichts von einem großen
Unglück ahnend, holte ich die Tierschützerin ab und wir fuhren die
ca. 6 km zu der entsprechenden Stelle. Was mich dort erwartete,
das war mal wieder „Katzenelend pur“. Obwohl man ständig
damit konfrontiert wird, ist man immer wieder aufs Neue erschüttert,
was es so alles an Elend in unserem Deutschland in Sachen „Tiere“
gibt. Und Katzen haben so gut wie überhaupt keine Lobby.
Bei unserem Eintreffen wuselte es nur so von Katzen – viele
erwachsene Tiere, die auf Futter hofften und 4 kleine Tiere, ca.
3-4 Monate alt. Und da war die kleine Mieze mit den vereiterten
Augen auch schon verschwunden. Aber es ging wohl nicht nur um dieses
eine Tier? Ja doch, momentan schon. In all dem Gerümpel, in dem
die Katzen lebten, ein Ding der Unmöglichkeit, das eine Jungtier
herauszufangen. Dumm sind die Samtpfötchen nämlich überhaupt nicht.
Trotz Futterangebot und einer bereit gestellten Box war es nicht
zu schaffen, der kleinen Tiere – denn nur mit dem Einfangen
eines kleinen Miezchens war es nicht getan - habhaft zu werden.
Unverrichteter Dinge fuhren wir wieder ab. Nicht aber, bevor
wir nicht mit dem Besitzer dieser Scheune gesprochen hatten. Dieser
gab uns die Zusage, dass wir das Gelände betreten und die Tiere
einfangen dürften. Denn hier war wirkliche Not zu sehen. Zum Teil
kranke Tiere, scheue, zahme, alles das, was man in der kalten Jahreszeit
an so einem Ort eigentlich überhaupt nicht haben möchte. Als Unterschlupf
waren offene Kartons mit feuchten alten Klamotten da – alles
stinkend und nur noch zum Wegwerfen.
Zuhause angekommen, startete
ich schnell einen Anruf und konnten zwei Mitglieder unseres Vereins
gewinnen, die sich sofort bereit erklärten, im Wechsel die Einfangaktion
zu übernehmen.
Es ist immer wieder beruhigend, wenn man weiß, dass man Leute an
der Seite hat, die nicht lange reden, sondern handeln – Mitglieder,
auf die man sich wirklich verlassen kann.
Es war Januar, die Zeit der rolligen Miezen, es war also Gefahr
im Verzug, um einer weiteren Flut an jungen Katzen Einhalt zu gebieten.
Wie es so bei uns üblich ist, hatten wir schnell alles organisiert,
damit wir keinen Tag verlieren. Innerhalb einer Woche sollten die
15 Tiere eingefangen und kastriert werden. Die kleinen Katzen mussten
dringend einem Tierarzt vorgestellt werden. Es gab also wieder mal
eine schlaflose Nacht, in der man alles durchdachte.
Tags drauf
begannen wir umgehend und hatten auch das Glück, drei der kleinen
Miezen einzufangen, das vierte blieb absolut verschwunden. Nach
der Vorstellung beim Tierarzt stand fest, dass der kleine Kerl mit
den vereiterten Augen keine Überlebenschance mehr hat. Betroffen
mussten wir feststellen, dass unsere Hilfe zu spät kam. Aber es
gab ja noch viele andere Samtpfoten aus diesem Bestand, die auf
uns angewiesen waren.
So wurden im fliegenden Wechsel und bei
bibbernder Kälte ständig Fallen aufgestellt und die eingefangenen
Tiere umgehend zum Tierarzt zum Durchchecken und Kastrieren gebracht.
Die Tiere waren zum Teil so ausgehungert, dass sie schnell in die
Falle gingen.
Angeblich wurde an diesem Ort vom örtlichen Tierschutzverein
fünf Jahre zuvor schon einmal eingefangen und kastriert (zum jetzigen
Zeitpunkt war jedoch keiner bereit, hier Abhilfe zu schaffen) –
nur eine einzige weibliche Katze ging nie in die Falle. Und eben
diese Mieze hatte wahrscheinlich mit ihrem Nachwuchs wieder das
Elend gefördert.
Als wir bei Katze Nr. 15 angekommen waren,
standen plötzlich weitere Miezen parat und forderten Futter. So
sind wir schließlich bis Katze Nr. 23 gekommen. Einen ganzen Tag
lang und eine Nacht haben wir noch Fallen gesichert und ständig
kontrolliert, es ging jedoch keine Mieze mehr hinein. Also hatten
wir mit Erfolg die Einfangaktion abgeschlossen.
Zum Glück hatten wir nette Leute, die die 90-jährige Frau beruhigten,
denn sie war der Meinung, wir würden die Katzen alle abholen und
sie hätte keine Aufgabe mehr. Die Katzen seien ihr einziger Lebensinhalt.
Man kann so etwas fast nicht mehr hören, denn dieser „einzige
Lebensinhalt“ war eher ein „Bild des Jammers“.
Irgendwie fällt es einem im Lauf der Jahre schwer, die Emotionen
noch unter Kontrolle zu halten, es ist immer dasselbe, aber nur
mit Aufklärung und Unterstützung kommt man weiter.
Schweren Herzens
haben wir die 90-jährige Frau, die anfangs sehr uneinsichtig war,
aufgesucht und ihr erklärt, dass wir die Tiere nicht einfangen,
um sie zu entsorgen, sondern um sie kastriert und wieder gut erholt
an die Futterstelle zu bringen.
So wurden die 22 Katzen –
nachdem der eine kleine Kerl es nicht überlebt hatte – einquartiert
und liebevoll betreut. Für uns ist es auch nicht einfach zu sehen,
wie wohl sich ein Teil dieser Katzen in der Wärme und in den Bettchen
gefühlt hat. Doch behalten, das war unmöglich. Also wurden nebenbei
noch wetterfeste Häuschen gebaut – mit Isomatten und Polarfleece
ausgestattet. Damit die Miezen auch wirklich Gefallen daran finden,
träufelten wir noch ein paar Tropfen Baldrian auf die Fleece und
konnten später dann auch feststellen, dass die Häuschen angenommen
wurden.
Dann hatte man wieder das Vergnügen: 10 Tage Katergestank –
wie angenehm, aber man gewöhnt sich ja an alles. 10 Tage Futter
ohne Ende – 10 Tage Katzenklos sauber machen – Streu
entsorgen.
Dann kam der Tag, an dem die Miezen so fit waren,
dass man sie wieder ausquartieren konnte. Zwei Mitglieder waren
behilflich für die Einfangaktion – es durfte auch keine vergessen
werden.
Peu á peu ließen wir sie an der Futterstelle wieder
rennen. Fast alle Tiere verließen fluchtartig die Box, um sich an
ihrem gewohnten Ort wieder einzustellen.
Nur die zwei kleinen scheuen Miezchen haben wir da behalten.
Sie sollten sich in aller Ruhe erholen, um dann vermittelt werden
zu können. Doch damit hatten wir nicht gerechnet, was mit diesen
beiden kleinen Wichten auf uns zukam. Zuerst wurde das eine sehr
zahm – aber auch immer gelber. Die Vorstellung beim Tierarzt
war erschreckend: das Kerlchen hatte hochgradig Fieber, nichts mehr
gefressen und wurde immer weniger. Diagnose: die trockene FIP. Die
Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) ist eine durch das Feline Coronavirus
ausgelöste Infektionskrankheit, die ausschließlich Katzen (Felidae)
befällt. Kommt es einmal zu einer klinischen Manifestation der Erkrankung,
endet diese in aller Regel tödlich. Um es nicht zu quälen, ließen
wir es friedlich einschlafen. Kaum ein paar Tage weiter, fing das
andere Miezchen an zu kränkeln. FAST dieselbe Diagnose, aber die
nasse FIP – auch es hatte keine Überlebenschancen. Dabei hatten
wir diesem kleinen Kerl schon die Möglichkeit zur Eingewöhnung gegeben.
Niko, unser sozialer Kater hatte angefangen, sich um den kleinen
Kerl zu kümmern. Aber es sollte nicht sein, die Krankheit war schon
weit fortgeschritten.
Und so ließen wir auch diesen kleinen Miezer
gehen. Anschließend ging’s ans Desinfizieren. Davon abgesehen
musste die Waschmaschine wieder einige Tage für viele Füllungen
an Decken und Handtüchern herhalten.
Mehrere Wochen brachten wir Futter sowie noch einige isolierte
Häuschen an die Futterstelle, und kontrollieren ab und zu den „Versammlungsplatz“.

Hätten wir nicht unsere treue und liebe Sponsorin, die uns immer
wieder bei solchen Aktionen großzügig finanziell unter die Arme
greift, wären uns manches Mal die Hände gebunden und wir könnten
nicht so schnell und vor allem in diesem Ausmaß helfen.
So gilt
unser besonderer Dank dieser Katzen- und Tierfreundin, für die es
immer wieder selbstverständlich ist, uns bei solchen Aktionen uneingeschränkt
ihre Hilfe anzubieten.
DANKE – DANKE – DANKE
Monica Schwartze
Katzenfangaktion
am 07./08.06.2012 in Freudenstadt, Stadtmitte

Durch eine engagierte Tierschützerin aus Freudenstadt, wurde
der Nothilfe für Polarhunde gemeldet, dass sich im Stadtkern
von Freudenstadt eine Mutterkatze und ihre Jungen hinter einer Hausverschalung
verstecken. Da sich eine recht befahrende Straße in der Nähe befindet
und auch ansonsten der Fußweg sehr stark durch Schüler und den anliegenden
Kindergarten frequentiert ist, hatten wir sofort unsere Hilfe angeboten,
um die Kitten und die Mutterkatze dort wegzuholen.
So machten wir uns am Abend des 07.06. mit einer Falle und dem benötigten
Zubehör auf den Weg nach Freudenstadt. Vor Ort wartete schon die
Freudenstädter Tierschützerin, um uns das Versteck der Mieze zu
zeigen. Wir näherten uns langsam und sahen, dass die Jungen im Versteck
waren.
Da die beiden friedlich schliefen, griffen wir beherzt zu und
konnten die beiden Zwerge recht einfach aus der Höhle holen und
in einen kuscheligen Transportkorb setzen. Sofort bauten wir die
Falle auf und hofften durch leckeres Futter, die Mama der beiden
Kitten schnell anzulocken. Leider machte uns das Wetter an diesem
Tag sehr zu schaffen. Kurz nachdem die Kleinen gesichert und versorgt
wurden, begann es in Strömen zu regnen. Das sind die schlechtesten
Voraussetzungen, um eine Katze zu fangen. Weit und breit war kein
einziges Fellnäschen zu sehen, was ja auch nicht verwunderlich war.
Als es dann mal etwas nachließ, konnten wir das Muttertier entdecken.
Sie näherte sich vorsichtig der Falle, hielt aber doch einen recht
großen Sicherheitsabstand ein. Dann konnten wir sehen, dass sie
hinter der Fassade verschwand und dort wohl ihre Jungen suchte.
Sie blieb dann wieder längere Zeit für uns unsichtbar. Irgendwann
tauchte sie wieder auf, doch nie kam sie näher als 1 m an die Falle
ran. Wir hielten bis ca. 3 Uhr nachts Wache, aber es tat sich nicht
wirklich etwas. Da die Kleinen, dann aber unbedingt versorgt werden
mussten brachen wir ab, um am nächsten Morgen unser Glück erneut
zu versuchen.
Leider
machte das Wetter auch an diesem Tag nicht mit und es regnete und
regnete. Die Katze hatten wir den ganzen Tag nicht zu Gesicht bekommen
und wir hatten schon Sorge, dass sie abgewandert sei. Doch dann,
gegen 20 Uhr tat sich etwas an der Falle. Eine Katze umkreiste sie
neugierig, allerdings nicht die Mama, nein das musste der Vater
sein, denn eines der Babys sah genau so aus wie er. Es dauerte nicht
lange, dann gesellte sich auch Frau Mama dazu. Gemeinsam wurde nun
die Falle inspiziert. Wir sahen mit Bauchweh zu und hofften, dass
die Mama und nicht der Papa in die Falle tappt. Sollten wir Pech
haben und den Kater würde als Ersten reingehen, wäre es hoffnungslos,
die Katzen-Mutter an diesem Tag noch zu fangen, sie würde sofort
begreifen, dass da was nicht stimmt, zumal sie ja schon die ganze
Zeit übervorsichtig war. Und dann war es soweit, beide streckten
den Kopf in die Falle………. und Gott sei Dank war
es die Mama, die dann doch hungriger war und ganz hinein kroch.
Der Papa drehte um und ging von dannen und wir bibberten, ob die
Falle denn nicht bald mal auslöst. Mama machte es wirklich spannend,
doch dann endlich machte es ‚klack’ und die Lebendfalle
schnappte zu! Schnell wurde Marie, wie sie jetzt heißt in einen
Transporter umgeladen und dann ging die Reise ab nach Hause zu ihren
Babys.
Marie wird in den nächsten Tagen kastriert, darf dann aber noch
eine Weile bei ihren Jungen bleiben, für die wir hoffentlich ein
tolles Zuhause finden. Da Marie eine absolut verwilderte Hauskatze
ist und in keinster Weise zugänglich wird, sehen wir keine andere
Wahl, als sie wieder in ihre gewohnte Umgebung zu bringen. Mittlerweile
haben wir erfahren, dass sie in der Nähe eine Futterstelle hat,
dort wird sie dann weiterhin versorgt. Allerdings haben wir auch
erfahren, dass dort noch weitere unkastrierte Katzen gefüttert werden,
die dann nach und nach auch noch gefangen werden müssen. Also auf
zu weiteren Taten, die Arbeit wartet…

- Sabine Kern -
Katzenhilfe bei der Nothilfe für Polarhunde,
Freudenstadt
Katzen begleiten uns seit vielen tausend Jahren. Sie wurden geliebt,
verehrt, aber auch genutzt. Ein Grossteil unserer Entwicklung und
Besiedelung hängt eng mit Katzen zusammen.
Heute
hat sich das Bild gewandelt. Aus „genutzt“ wurde benutzt.
Natürlich gibt es auch heute noch viele Menschen, die ihre Katze/n
verantwortungsvoll versorgen, sie als Haustier oder Familienmitglied
schätzen und vom schwer greifbaren Wesen und der Apartheid der Tiere
Fasziniert sind.
Es ist jedoch nicht mehr zu übersehen, dass das Bild der Katze
im Allgemeinen zu einem Zerrbild geworden ist.
Katzen werden
einerseits züchterisch aufs Ärgste Missbraucht, weil sie im Gegensatz
zu Hunden, Exoten oder Grosstieren auch mit kleinem Geldbeutel und
deutlich weniger Aufwand vermeintlich tiergerecht gehalten werden
können. Aus völlig ungeeigneten 2-Zimmer-Wohnungen heraus werden
sie mittels Portraitfotos auf rosa Samt und dem Hinweis auf diverse
Zuchtschauplatzierungen an Menschen verhökert, die ihrerseits nach
dem „Besonderen“ suchen : dem Tier mit extrem viel Fell,
oder gar keinem, dem Tire mit plattem Gesicht ohne Nase –
die züchterischen Fehlbildungen sind für diese Menschen kein Makel,
keine Gesundheitsbeeinträchtigung, sondern der „exotische
Touch“.
Andererseits sind Katzen in unserer Gesellschaft zu einem wertlosen,
unbeachteten Objekt verkommen, sobald sie dem niedlichen Kittenalter
entwachsen sind. Man stellt ihnen dann allerhöchstens ein Futterschälchen
raus, oder eine Schüssel ungeeignete Milch. Doch der Verantwortung
zur art- und tiergerechten Versorgung, zur Kennzeichnung, medizinischen
Betreuung etc entzieht man sich mit fadenscheinigen Begründungen.
„Katzen müssen rauskönnen, die ernähren sich selbst“
heißt es. Auch wenn man direkt an einer vielspurigen Straße wohnt.
Und obwohl Katzen in unserer heutigen Infrastruktur nicht mehr die
Selbstversorger sein können, die sie einmal waren.
„Meine
Katze ist nicht schuld am Katzenelend“ heißt es, weil der
eigene unkastrierte Kater ja keinen Nachwuchs mit nach Hause bringt.
Weil man die Würfe, die er produziert, einfach nicht zur Kenntnis
nimmt. Man verschließt einfach die Augen davor, dass man als Halter
eines unkastrierten Freigängers, einer Freigängerin direkt ursächlich
beteiligt ist am Katzenelend.
Tausende und Abertausende Katzen verhungern, werden durch Bejagung
verschiedenster Art getötet, werden überfahren, oder verenden auf
elendige Art und Weise schon als Kitten oder Jungtiere an Mangel
und Krankheit. Aufgrund der Populationsexplosion geht den Tieren
der Raum aus, der Infektionsdruck steigt. Das Ergebnis sind Heerscharen
dahinsiechender Katzen.
Dieses Elend wird jedoch von den meisten
Menschen nicht wahrgenommen. Die Tiere leben vielfach zwar unter
unseren Augen, aber außerhalb unseres Gesichtsfeldes.
Sowohl
ihre Geburt als auch ihr Sterben bleibt von vielen unbemerkt. Alleine
die übervollen Tierheime, die an den steigenden Kosten verzweifeln,
sowie die nicht enden wollende Arbeit all derer, die sich um diese
Ausgegrenzten kümmern, belegen die Tatsachen.
Heute möchte ich Ihnen gerne ein wenig aus dem Alltag derer erzählen,
die sich dem Leben und Leiden von Katzen und der Linderung desselben
verschrieben haben.
Einem Leben und Leiden, welches sich direkt
unter unsere aller Augen täglich tausendfach abspielt und wofür
ich Sie am Ende meines Berichts direkt um Ihre persönliche Unterstützung
bitten möchte.
Bauernhofkatzen-Kastrationsaktion I
Anfang diesen Jahren wurden wir fast gleichzeitig von 2 Landwirten
angesprochen. Beide waren am gleichen Punkt angekommen: sie wollten
der bislang unkontrollierten Vermehrung ihrer Hofkatzen Einhalt
gebieten.
Dies ist nicht die Regel, wie Sie alle sicher wissen, und umso mehr
sahen wir uns in der Pflicht, den Menschen beizustehen.
Der eine,
nennen wir ihn Herrn A., hatte bereits bei seinem örtlichen TSV
um Hilfe ersucht, jedoch ohne Erfolg. Auch eine von ihm angesprochene
Katzenhilfe konnte aufgrund zu großer Entfernung nur absagen. Über
seinen Veterinär wurde er dann an uns weitergereicht.
Trotz Vollauslastung
fackelten wir nicht lange, denn wir sind mehr als dankbar für jeden
Katzenhalter, der von sich aus aktiv nach einer Lösung seines Problems
sucht, das, weiterhin ungelöst, Tierleid um Tierleid nach sich ziehen
würde.
Und so wurde das Fahrzeug mit allem beladen, was man für eine
Katzenfang- und Kastrationsaktion benötigt, und ab ging es zum Hof
von Herrn A.
Gemeldet hatte er uns 12 Tiere, alle natürlich unkastriert
und mehr oder minder bar jeder medizinischen Betreuung. Aber die
Familie hatte uns jegliche Unterstützung beim Einfangen zugesagt.
Dies und die Einsicht, dass Schluss sein muss mit dem viel zu großen,
unterversorgten zeugungsfähigen Bestand, ist mehr, als wir normalerweise
erfahren.
Vor Ort fanden wir dann das leider übliche Bild vor. Katzen,
wohin man schaute. Alle Alters- und Farbvarianten waren vertreten,
von rappeldürren, sehr scheuen Tieren in sichtlich nicht gutem Zustand
bis zu einigen wenigen zahmen Exemplaren, die dadurch auch in besserer
Verfassung waren, da die Bauersleute sie hatten anfassen können.
Eine dieser zahmen Katzen trug den Namen Peter und folgte dem Hausherrn
wie ein Schatten. Eine Riesendiskrepanz, dieser Hauskater einerseits,
und die halbwilden, angefledderten Artgenossen draußen auf dem Hofgelände
andererseits.
Wie
viel Nachwuchs in den letzten Jahren angefallen war, wusste keiner.
Doch da Jungkatzen bereits ab dem 4. Lebensmonat geschlechtsreif
sind und bis zu 3x jährlich werfen, im Schnitt 4-5 Junge, ist eine
Rechnung hier leicht aufzumachen. Ein einziges Katzenpaar kann,
rein statistisch, in 5 Jahren über 10000 Nachkommen haben.
Auf unsere Frage nach dem Nachwuchs und wie mit ihm verfahren
wurde, erhielten wir die uns nur zu bekannte und im ländlichen Raum
eben immer noch weitverbreitete Antwort: „wo mer se kriegt
hend, hend mer se hegmacht“.
Dies bedeutet: Katzenwelpen,
die man zu fassen bekam, wurden auf die übliche Art und Weise dezimiert,
im Klartext: erschlagen oder ertränkt. Die diesem Tod entkommenen
Welpen wanderten ab oder erlagen wahrscheinlich Krankheiten, Abschüssen
oder dem Tod auf der Strasse.
Im Erstgespräch fragte uns Herr
A., ob man nicht so um die Hälfte der Katzen besser gleich einschläfern
lassen sollte, weil er sich nun doch vor den Kosten scheute, die
er auf sich zukommen sah. Diplomatisch, aber unnachgiebig versuchten
wir daraufhin, ihn an seiner Ehre und seiner Verantwortung zu packen.
Denn niemand sonst als er war schließlich verantwortlich für den
Katzenbestand auf seinem Hof.
Schlussendlich stellte sich Herr
A. den Tatsachen und entschied, wie ein guter Tierhalter entscheiden
soll: Für seine Tiere. Mit allen Konsequenzen.
Darüber waren
wir sehr erleichtert. Denn nur, wenn die Halter mitarbeiten, ist
der Stresspegel für die Tiere einzuschränken, und nur dann haben
wir die Chance, ordentlich und zeitnah, also tier- und tierschutzgerecht,
zu arbeiten.
Hilfe
war hier also angebracht, schnell und umgehend. Wir verteilten die
mitgebrachten Katzenlebendfallen strategisch günstig an den Plätzen,
an denen die Bauersleute gefüttert hatten und bestückten sie mit
Lockfutter.
Vom 07. bis 13. Februar konnten so insgesamt 22 Katzen
dingfest gemacht werden. 12 weibliche Tiere und 10 Kater. Da wir
ursprünglich von 12 Katzen ausgegangen waren, erforderte diese Anzahl
nun eine vermehrte Logistik, von den höheren Kosten hinsichtlich
Benzin, Tierarztkosten oder dem Zeitaufwand gar nicht zu reden.
Täglich kontrollierten die Bauersleute die Fallen und informierten
uns telefonisch, wenn Tiere eingefangen waren. Für uns hieß das
dann, alles stehen und liegen lassen, Bauernhof anvisieren und die
gefangenen Tiere so schnell als möglich abholen, um den Stress der
Fangaktion nicht unnötig auszudehnen. Dann auf direktem Weg zum
vorab kontaktierten Tierarzt, wo man sich jeden Tieres annahm.
7 Tage lang ging das so. Hin zum Hof, volle Fallen einpacken, durch
leere ersetzen, weiter zum Tierarzt, dort dann mehrere Stunden warten,
bis ein Tier nach dem anderen überreicht wurde, danach nach Hause,
die frischoperierten unterbringen, füttern, versorgen – und
quasi noch mit dem Dosenöffner oder dem Wischlappen in der Hand
wieder hin zum Hof, wo eine neue Runde eingeläutet wurde.
Tag
und Nacht wurde eins. Der Ablauf wurde nur noch bestimmt vom Versorgen
der schon operierten und dem nächsten Telefonklingeln. Nicht nur
körperlich verlangt einem so etwas alles ab.
Die Tiere , die wir schon in unserer Obhut hatten, zeigten trotz
des nicht unerheblichen Stresses des ungewohnten Eingesperrtseins
ihr Wohlbehagen in der neuen Rumdumversorgung durch begeistertes,
unablässiges Maunzen nach neuem Futter, aber auch dadurch, dass
sie alle schon nach wenigen Tagen begannen, die bereitgestellten
Katzenklos zu nutzen. Für uns war das eine nicht unerhebliche Erleichterung,
hatten wir doch in den Tagen zuvor Waschmaschine und Trockner eine
24-Stunden-Laufzeit verordnen müssen und uns verzweifelt gefragt,
welchen Mitstreiter wir noch nicht um ältere Handtücher oder Lappen
angebettelt hatten.
Nachdem die letzte der 22 Katzen in der Pflegestation
angekommen war, stand auch schon wieder die Aufgabe an, die Tiere,
welche die Rekonvaleszenz nach der Operation schon hinter sich hatten,
wieder zurück auf ihren Hof zu bringen. Das Freilassen ist immer
ein schöner Moment. Einige Tiere hatten schon während des Aufenthalts
bei uns je nach Charakter mehr oder weniger Körperkontakt gesucht.
Diese nun wieder zu entlassen, fällt immer ein wenig schwer. Aller
Aufwand jedoch ist vergessen, wenn man zusieht, wie sie mit hochgestellten
Schwänzen sichtlich glücklich ihr Terrain wieder einnehmen. Die
ein oder andere Katze bedankt sich für die geleistete Fürsorge,
zumindest erwecken sie manchmal den Eindruck, indem sie noch einen
Moment stehen bleibt, einem leicht um die Beine streicht und erst
dann den Kameraden folgt.
Nach so einer Kastrationsaktion gibt
es keinen Grund, die Tiere nicht im alten Zuhause zu belassen, wenn
man sie dort füttert und weitere Grundversorgung in Zukunft gewährleistet
ist. Ansonsten wird das freie Revier binnen kürzester Zeit von streunenden
Zuwanderern besetzt, und man muss wieder da beginnen, wo man eben
erst aufgehört hat.
Mit dem Zurückbringen der letzten Katze erlaubten
wir uns alle ein tiefes Durchatmen. Wir waren mehr als froh, dass
wir kein Tier durch Stress oder sonstige Komplikationen verloren
hatten. Glücklich aber macht uns die Gewissheit, dass diese 22 Katzen
ein lebenswertes Dasein vor sich haben. Aus dem unsäglichen Kreislauf
all des Elends entfernt können sie nun als fester Bestand im gewohnten
Umfeld verbleiben. Zusammen mit einer Packung Pralinen als Dankeschön
hat man uns versprochen, sich in Zukunft gut um sie zu kümmern.
Wir glauben Herrn A. dieses Versprechen und sahen ihm zum Abschied
hoffnungsvoll hinterher, als er, mit Kater Peter an seiner Seite,
sich zum Holzspalten Richtung Wald aufmachte.
Bauerhofkatzen – Kastrationsaktion II
Fast parallel, nur wenige Tage nach der Aktion bei Herrn A. rief
uns Landwirt B. an. Auch hier bestand das gleiche Problem –
auf dem Hof tummelten sich Kater und Katzen. Alle unkastriert, man
wurde der ganzen Sache nicht mehr Herr und hatte sich gott-sei-dank
entschieden, um Hilfe zu bitten.
Etwas kleinlaut riefen wir unseren Tierarzt an mit der Bitte, ob
er uns für eine neue Fangaktion gewogen sei. Wir mussten uns ja
versichern, dass wieder alles so reibungslos verlaufen würde mit
dem kurzfristigen Annehmen der Eingefangenen.
Wir erhielten grünes
Licht und starteten zu einem Besuch bei Hof II, erneut mit vollgepacktem
Auto.
Zwischen 9 und 11 Katzen kündigte man uns an, den Nachwuchs habe
man meist recht gut vermitteln können. In diesem Zuge teilte man
uns auch mit, sollten trächtige Tiere darunter sein, möchte man
diese nicht kastriert haben. Eine Diskussion hierüber entfiel dann
allerdings, da zum Glück noch keine der Kätzinnen tragend war.
Der Gesundheitszustand war bei der ersten Inaugenscheinnahme bei
einigen Tieren auffällig. So wunderten wir uns auch nicht, als gleich
die ersten fünf Katzen verschnupft und in keinem guten Zustand waren.
Statt sie umgehend zur Kastration zu fahren, mussten wir sie erst
einmal unterbringen und aufpäppeln. So wurden sie, wie auch die
Katzen von Hof I, erst einmal gegen Parasiten behandelt, und dann
aufgrund der sichtlichen Erkrankung nach Rücksprache mit dem Tierarzt
mit Medikamenten versehen.
Wieder pendelten wir zwischen Hof
und Pflegestation, wieder bestanden die Tage aus putzen, waschen
und versorgen. Jeder Katzenliebhaber wünscht sich immer wieder auch
mehr Zeit, um denen, die sich sichtlich fürchten, den Scheuen, durch
Zuspruch ein wenig die Angst vor all diesem Unbekannten zu nehmen –
dies ist aber leider nur bedingt möglich. Mit viel Ruhe und bedachter
Bewegung versucht man den Tieren darum Sicherheit zu vermitteln.
Mehr ist einfach nicht drin.
Erst als die Tiere körperlich so weit wiederhergestellt waren,
dass sie den Eingriff schadlos würden überstehen können, konnten
wir sie kastrieren lassen. Danach erfolgte die ca. 1-wöchige Nachversorgung
inklusive der andauernden medikamentösen Behandlung. Dann die Rückführung
auf den Hof. Bei dieser Gelegenheit brachten wir auch einen Posten
Katzenfutter mit.
Bei beiden Familien möchten wir uns bedanken, dass Hilfe sowohl
gesucht als auch angenommen wurde. Ist dies nicht der Fall, können
wir Ehrenamtlichen trotz allen Wollens den Tieren nicht helfen,
solange unserer Bitte, behördlich die so dringend nötige Kastrationsverordnung
flächendeckend zu erlassen, nicht nachgekommen wird.
Beide Familien
haben uns gute Arbeit bescheinigt. Wir hoffen von Herzen, dass diese
Mundpropaganda hilft, das Katzenleid im ländlichen Bereich weiter
zu verringern.
Obwohl uns Familie B. freiwillig eine kleine Spende
angedeihen ließ, konnten wir diese beiden Aktionen nur durchführen,
weil eine sehr liebe Spenderin uns mit Zuwendungen in 4stelliger
Höhe bedachte. Ohne dieser aus tiefstem Herzen kommenden Hilfe –
vielen vielen Dank, wir haben dafür keine Worte, die ausreichen
- hätten wir nicht alle 33 Tiere so umfassend versorgen können.
Da viele Tierheime inzwischen zwangsweise einen Katzenaufnahmestopp
erlassen haben, wegen Überfüllung und schrumpfender finanzieller
Mittel, stehen diese 33 stellvertretend für die vielen tausend Katzen,
die in Deutschland weiterhin unversorgt Leiden und Elend ausgesetzt
sind. Unter unseren Augen. In unseren Gärten, Scheunen und Strassen.
Nur wenige haben das Glück, das unsere 33 hier hatten. Die Mehrzahl
der von Freigängern produzierten Nachkommenschaft lebt ohne menschliche
Fürsorge. Im Falle von Verletzung und Krankheiten, die fast epidemisch
unter den Tieren grassieren, sind sie ganz auf sich alleine gestellt.
Jämmerlich verhungern und verenden sie in großer Zahl.
Bitte unterstützen Sie diejenigen, die diese Katzenflut eindämmen
helfen. Denken Sie an Ihr Tierheim vor Ort. Unterstützen sie solche
Kastrationsaktionen. Vor allem aber: sprechen Sie ihre zuständigen
Verantwortlichen, persönlich wie schriftlich, auf die Problematik
an. Gerne auch in Form eines Leserbriefes.
Fragen Sie, warum
so viele Städte und Kommunen das sogenannte „Paderborner Modell“
nicht umsetzen.
Das Paderborner Modell:
Ziel ist Prävention. Vorsorge
statt teurer Überschminkerei der Folgen.
Katzenhalter sollen
rechtlich verpflichtet werden, ihre freilaufenden, vermehrungsfähigen
Tiere zu kastrieren und zu kennzeichnen. Eine „Freigängerkatze“
hat immer einen Besitzer. Im Gegensatz zum halterlosen Streuner,
der lediglich ein Nachkomme des Freigängers ist. Dieser Besitzer
ist für seine Katze genauso verantwortlich wie ein Hundehalter für
seinen Hund, oder ein Pferdehalter für sein Pferd. Nur wenn die
Freigänger zuverlässig an der Vermehrung gehindert werden, ist das
Katzenelend zu stoppen.
Die rechtliche Verpflichtung der Besitzer
dazu ist der einzige Weg. Nur so könnten die überfüllten Tierschutzeinrichtungen,
die mit immer geringeren finanziellen Mitteln immer mehr Tiere versorgen
sollen, entlastet werden. Und nur so ist auch eine dauerhafte Einsparung
von Steuergeldern möglich.
Paderborn, als Namensgeber, hat 2008
eine solche Verordnung erlassen, weitere folgten, zB. Delmenhorst,
Leverkusen, Bünde, Düsseldorf, Salzgitter, um nur einige beispielhaft
zu nennen. Weitere Städte haben den dementsprechenden Antrag dazu
eingereicht.
Doch immer noch ist mit einer flächendeckenden Vorsorge
nicht zu rechnen. Solange die Verantwortung von den Ministerien
über die Länder bis hin zu den Gemeinden hin- und hergeschoben wird,
bleibt es leider beim Vorstoß einiger wenigen Mutiger und Vorausschauender.
Ohne länderübergreifende Verordnung haben Tierschützer wie engagierte
Veterinäre auch zukünftig keine rechtliche Handhabe, die Katzenhalter
in die Pflicht zu nehmen. Sie werden weiterhin auf den guten Willen
einzelner Halter angewiesen sein, und müssen weiterhin auf Einzelaktionen
hoffen, bei denen Tierschutz oder Sponsoren aus dem Tierbereich
und Tierärzte gemeinsam Fangaktionen durchführen oder Halter mittels
reduzierter Kastrationskosten versuchen zu motivieren. Des Problems
langfristige Lösung ist das jedoch nicht.
Überdies gleichen viele solcher Einzelaktionen einem Gang übers
Minenfeld. Tierärzte, die sich daran beteiligen und nicht die vollen
Kosten erheben, oder gar umsonst ihre Arbeit anbieten, werden von
oben herab dafür gemaßregelt. Es hagelt Repressalien, die zur Folge
haben, dass die Tierärzte ihre normalen Sätze berechnen müssen,
was die Zahl der Kastrationen stark vermindert.
Währenddessen
erlassen einzelne Städteverwaltungen unfassbarerweise Verordnungen,
in denen Bürgern, die freilebende oder streunende Katzen füttern,
mitgeteilt wird, dass dieser „Tatbestand“ mit einem
Ordnungsgeld bis 5000.- Euro geahndet wird. Das hat uns wirklich
sprachlos gemacht.
Auf der einen Seite also die, die dem Elend tierschutzkonform
ein Ende bereiten wollen, auf der anderen Seite Bürokraten, die
sinnvollen Tierschutz unterbinden oder gar abstrafen wollen. Denn
das Füttern oder Anfüttern von Katzen ist Tierschutz. Es rettet
die Tiere vorm Hungertod, ist probates Mittel zur Medikamentengabe,
dadurch Schutz vor Schmerz und Siechtum und nicht zuletzt Vorraussetzung
für das Einfangen und dauerhafte Eindämmen der Population.
Wir bitten Sie: übersehen Sie nicht dieses Leid. Sprechen sie
die Thematik an. Helfen sie mit. Unterstützen sie die Einführung
des Paderborner Modells, für das sich alle Tierschutzorganisationen,
auch aktion tier – menschen für Tiere e.v., vehement einsetzen.
Ende 2010 haben sowohl Bündnis 90/die Grünen als auch die SPD
im Bundestag Anträge zur Thematik eingereicht.
Noch im gleichen
Jahr wurde dies abwegig beschieden.
Die Regierungskoalition aus
CDU/CSU und FDP verwahrte sich entschieden dagegen, für das Problem
Katzenschwemme zuständig zu sein. Dieses Problem müsse „vor
Ort“ gelöst werden.
Dies ist Unsinn in sich, da „vor
Ort“ Tierschutz bzw. Ehrenamtliche heißt und diese schon lange
an ihren personellen und finanziellen Grenzen angekommen sind bzw.
diese weit überschritten haben, wie der Bundesregierung bekannt
ist, auch wenn sie hier scheinbar an partieller Amnesie zu leiden
scheint.
Helfen würde hier nur die dringend benötigte gesetzliche
Verpflichtung zur Kastration an die Tierhalter, wie die Bundesregierung
auch einräumt.
Das Einräumen alleine jedoch bringt uns kein Stück
weiter. Nur der Erlass einer dementsprechenden Verordnung –
die jedoch nach wie vor auf sich warten lässt.